Chemnitz. Wo jetzt noch Kalkstaub in der Luft liegt, teilweise die Böden fehlen, kein Stuhl an seinem Platz steht und Wände gestrichen werden, soll am Freitag Bühnenluft geschnuppert werden.
"Ins gemachte Nest setzen, das kann jeder. Wir sind es gewohnt, uns die Nester selbst zu bauen", sagte Generalintendant Christoph Dittrich am gestrigen Dienstag.
Fabrik seit 30 Jahren leer
Bei einem Presserundgang konnten Einblicke in die noch unfertigen Räume im Spinnbau gewonnen werden. Große Teile der einst bedeutenden Chemnitzer Fabrik standen seit 30 Jahren leer. Nun sollen Flächen des früheren Spinnereimaschinenbaus als Interimsspielstätte für das Schauspielhaus und das Figurentheater dienen, die bis 2024 ertüchtigt werden.
Durch die Eingangstüren an der Altchemnitzer Straße hindurch gelangen die Gäste künftig in ein geräumiges Foyer. Rechts davon befindet sich die Studiobühne des Ostflügels, links ist das Figurentheater mit gut 90 Plätzen angesiedelt. Ein Highlight dürfte hier künftig ein 200 Quadratmeter großes Kinderfoyer mit einer grünen Teppich-Lümmelweise bilden - um für die kleinen Gäste vor den Spielstart amüsante Einführungen zu veranstalten.
Über 700 Quadratmeter Platz
Über eine Treppe und einen Fahrstuhl gelangen die Besucher in den ersten Stock. Herzstück der neuen Interimsstätte der Theater Chemnitz: der über 700 Quadratmeter große Zuschauerraum, an dem am Ende die Schauspielbühne thront. Die Fläche wurde zu DDR-Zeiten sowohl als Speiseraum für die Mitarbeiter des Spinnereimaschinenbaus als auch als Kultursaal für Veranstaltungen genutzt. Hohe Decken, alte Säulen und noch vorhandenes Parkett unter den Füßen lassen den Charme vergangener Zeiten spüren.
Im letzten halben Jahr sind bis zu 700 Scheinwerfer platziert und unzählige Kilometer Kabel gezogen worden. "Im Elektrobereich haben wir quasi bei null angefangen. Für jede Lampe und jeden Lichtschalter mussten neue Kabel gelegt werden", so Raj Ullrich, der Technische Direktor der Theater Chemnitz.
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