Rechtsextremist Martin Sellner kommt nach Chemnitz

Blaulicht Bündnis Chemnitz Nazifrei plant Demonstration

Chemnitz. 

Der bekannte österreichische Rechtsextremist Martin Sellner aus Wien will am Freitag im Freistaat Sachsen auftreten. Geplant scheint ein Besuch im IB-Schulungszentrum in der Edisonstraße in Chemnitz. Dort soll er einen Vortrag halten. Die Chemnitzer Polizei bereitet sich auf einen Einsatz vor.

Gegendemo bereits geplant

Das Bündnis Chemnitz Nazifrei startet eine Demonstration "Gegen geistige Brandstifter der IB und ihre Deportationspläne". Beginnen soll die Aktion am Freitagabend gegen 17.45 Uhr am Bahnhof Chemnitz- Schönau. Der Vorbeimarsch am Zentrum der Identitären Bewegung Chemnitz wurde durch die Versammlungsbehörde der Stadt nicht erlaubt.

 

Informationen zu Martin Sellner

Martin Sellner wurde in Wien geboren. Bereits in seiner Jugend schloss der 35-Jährige sich der Neo-Nazi Szene an, wo er unter anderem Kontakt zu dem bekannten Holocaustleugner Gottfried Küssel bekam. Die beiden sollen sich Mitte der 2000er kennengelernt haben. Sellner habe Küssel als Mentor angesehen. Polizeilich fiel der Österreicher das erste Mal 2006 auf, als er mit einer weiteren Personen Sticker mit rechtem Gedankengut an einer Synagoge verteilte. 

2012 gründete er zusammen mit Patrick Lenart die Identitäre Bewegung Österreichs, kurz IBÖ, wo er bis 2023 als Co-Chef vertreten war. Die Bewegung ist von bekannteren rechten Denkern wie Alain de Benoist oder Renaud Camus inspiriert. Des Weiteren wirkt Martin Sellner aktiv am Institut für Staatspolitik sowie am Verlag Antaios mit. Er selbst veröffentliche zuletzt im Sommer 2023 das Buch Regime Change von rechts. Eine strategische Skizze. Auch beim Treffen in Potsdam im November 2023, wo unter anderem Mitglieder der AFD, CDU und der Werteunion vertreten waren, trug Martin Sellner einen Masterplan zur Ausländervertreibung vor.

Außerdem ist bekannt, dass Sellner Kontakt zu Brenton Tarrant hatte, welcher 2019 einen Terroranschlag auf zwei Synagogen in Neuseeland verübte. Vor dem Anschlag nahm Sellner eine Spende von Tarrant an, wodurch Vorwürfe einer Mitwirkung am Terrorakt auftraten. Allerdings erklärte Sellner damit nichts zu tun zu haben. Seine politischen Ansätze verbreitete er über soziale Medien. Von den meisten Plattformen, wie YouTube oder Instagram, wurde Sellner mittlerweile gesperrt, weswegen er primär auf Telegram seine Inhalte teilt.



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