Die Kunstsammlungen Chemnitz haben in dieser Woche ihr Jahresprogramm für 2023 vorgestellt. Gefeiert wird zum Beispiel das 100-jährige Jubiläum der Grafischen Sammlung. Dazu werden unter anderem im März in der Schau "Sehnsucht Landschaft" Zeichnungen der Romantik und des 19. Jahrhunderts gezeigt.
Was bleibt?
Im Sommer soll dann eine Ausstellung von einem Künstler-Duo kuratiert werden: In "Mein letzter Wille" antworten etwa 30 aktuelle, internationale Künstler auf die Frage "Was bleibt?". Sie setzen sich individuell mit ihrem Vermächtnis auseinander und versuchen jeder für sich mit einer zentralen Aussage oder anhand eines paradigmatischen Werkes den Kern dessen zu treffen, was ihr künstlerisches Ziel und Interesse ausmacht. "Was bleibt?" sei dabei eine Frage, die vor dem Hintergrund der Pandemie und eines Krieges in Europa und dem damit einhergehenden Perspektiv- und Wertewechsel eine besondere Aktualität erfährt, so die Kunstsammlungen. Die Kultur komme nicht umhin, sich vor dem Hintergrund dieser aktuellen Umbrüche selbst zu hinterfragen und ihrer Marginalisierung entgegenzutreten.
"Bürgersilber"
Im Schloßbergmuseum öffnet Anfang September eine Schau namens "Bürgersilber". Über viele Jahrhunderte hinweg waren Gebrauchsgegenstände aus Zinn unverzichtbarer Bestandteil bürgerlicher Alltagskultur. Auch als Abendmahlsgeschirr oder als Repräsentationspokal im Handwerk waren Zinngegenstände weit verbreitet. Das Schloßbergmuseum zeigt aus seinen Sammlungen Objekte der Alltagskultur, aus Gottesdienst und Zunftbrauchtum.
Das Museum Gunzenhauser widmet im Herbst 2023 dem international angesehenen Künstler Willi Baumeister eine umfangreiche Ausstellung. Alfred Gunzenhauser begann früh, sich für die Arbeiten Baumeisters zu interessieren und erwarb 1955 vom Künstler selbst das erste Werk seiner Baumeister-Sammlung. Heute besitzt das Gunzenhauser den drittgrößten öffentlichen Sammlungsbestand an Gemälden von Willi Baumeister in Deutschland.