Pilotprojekt in Chemnitz: Babylotsen helfen Familien

Projekt Chemnitz startet als erste Kommune in Sachsen ein Unterstützungsprogramm

Wenn ein Paar Nachwuchs erwartet, stellen sich viele Fragen. Etliche davon sind organisatorischer Natur. Als erste Kommune in Sachsen kommen in der Stadt Chemnitz jetzt Babylotsen zum Einsatz. Das zertifizierte Programm richtet sich an Schwangere, Wöchnerinnen und Familien mit kleinen Kindern bis zum ersten Geburtstag, die in ihrem Alltag Belastungen erfahren und sich Hinweise und Unterstützung wünschen.

Vier Expertinnen sollen (werdende) Eltern unterstützen

Zum Einsatz kommen dabei vier erfahrene Sozialpädagoginnen, die zuvor unter anderem in der Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, in der Jugendsozialarbeit oder in der Familienbildung tätig waren. Sie wollen Familien bei deren Fragen und Wünschen unterstützen und in Angebote losten. Dazu führen sie in der Regel ein bis zwei Beratungsgespräche - im Einverständnis der (werdenden) Mutter. Ein spezieller Fragebogen, den die Kliniken im besten Falle bei der Anmeldung zur Geburt einige Wochen vorher mit den Frauen ausfüllen, soll helfen, potenzielle psychosoziale Belastungen zu ermitteln und den Draht zu den Babylotsen herzustellen. Sowohl mit dem Klinikum Chemnitz als auch mit dem DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein seien Kooperationsvereinbarungen unterzeichnet worden. Im DRK-Krankenhaus sind die Mitarbeiterinnen seit Ende Januar an drei Tagen in der Woche anzutreffen, im Klinikum Chemnitz soll dies im April beginnen.

Hierbei können Eltern Hilfe bekommen:

Unterstützung könne es zum Beispiel beim Antrag auf Kinder- und Elterngeld, die Suche nach einem Kinderarzt, die Anmeldung für einen Kita-Platz oder die Suche nach einer Mutter-Kind-Gruppe geben. Ziel sei es, schon in der Schwangerschaft zu zeigen, welche Hilfen es gibt. So könnten Bedarfe frühzeitig erkannt und die Entwicklung von Kindern durch ein stützendes und helfendes Netz positiv beeinflusst werden. Das zertifizierte Programm der Babylotsen wurde 2007 in Hamburg entwickelt und existiert inzwischen deutschlandweit an mehr als 70 Geburtskliniken sowie gut 30 Arztpraxen. Für die vier neu eingestellten Fachkräfte in Chemnitz fließen Fördermittel vom Land in Höhe von 100.000 Euro pro Jahr, ergänzt durch einen Eigenanteil der Stadt.



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