Am Sonntag feiert Chemnitz seine Premiere in einer der schönsten Basketball-Arenen des Landes - dem 2008 eröffneten und regulär bis zu 6.000 Besucher fassenden Telekom Dome in Bonn. Aufgrund der Pandemielage ist zwar nach wie vor kein Publikum erlaubt, doch die Fans der Niners wie auch des Gastgebers Telekom Baskets Bonn können trotzdem mitfiebern. Denn das Duell beider Teams, die sich schon beim Hinspiel eine packende Schlacht inklusive Verlängerung lieferten, wird nicht nur wie üblich live auf MagentaSport gezeigt, sondern zusätzlich in voller Länge bei Sport1 übertragen. Die Chemnitzer Korbjäger sind somit erst das zweite Mal in dieser Saison im FreeTV zu sehen. Ihre Sport1-Premiere hatten sie Anfang des Jahres beim Gastspiel in München, als man nur hauchdünn die Sensation verpasste. "Wir hoffen, dass wir wieder so eine gute Leistung zeigen und allen Zuschauern spannende Unterhaltung bieten können", frohlockt Cheftrainer Rodrigo Pastore.
Eine große Herausforderung steht bevor
Reichlich Entertainment boten Chemnitz und Bonn bereits im Hinspiel. Damals starteten die NINERS in eigener Halle furios, zogen frühzeitig auf 31:18 davon und führten zur Pause noch zweistellig. Nach dem Seitenwechsel legte Bonn dann aber eine sensationelle Aufholjagd hin und lag eine Minute vor Ultimo bereits vier Zähler vorn, ehe Isiaha Mike sowie Marcus Thornton ihr Team noch in die Overtime retteten. Dort hatten zunächst abermals die Telekom Baskets Oberhand, doch das letzte Wort gehörte wie so oft "Mr. Crunchtime" Marcus Thornton, der den NINERS einen wichtigen 93:92-Sieg bescherte. Es war eine von nunmehr sechs Chemnitzer Partien in dieser Saison, welche am Ende mit einer Differenz von drei oder weniger Punkten, also innerhalb der sogenannten "One-Possession-Margin" ausgingen. Von eben jenen sechs knappen Begegnungen, die quasi allesamt mit dem letzten Angriff entschieden wurden, konnten die NINERS ganze fünf für sich entscheiden. Die Nervenstärke, kombiniert mit der nötigen Portion Glück, bringt Chemnitz bereits fünf Spieltage vor Schluss in die komfortable Situation, für eine weitere Saison in der easyCredit Basketball Bundesliga planen zu dürfen. Mit einem Auswärtssieg in Bonn würde man auch die letzten mathematischen Zweifel ausräumen. Oder man wagt am Wochenende einen Blick nach Hessen. Sollte Gießen gegen Spitzenreiter Ludwigsburg oder der MBC in Frankfurt verlieren, wäre der Klassenerhalt auch unabhängig vom eigenen Spielausgang perfekt. "Wir wollen dennoch gern Zählbares aus Bonn mitbringen", betont Pastore, dass die NINERS heiß auf weitere Siege sind. Waren die Telekom Baskets aber auch schon beim Hinspiel schwer zu schlagen, so dürfte dieses Unterfangen am Sonntag noch etwas anspruchsvoller sein. Schließlich hat sich das Gesicht der Rheinländer bedingt durch Verletzungen und Nachverpflichtungen seither deutlich geändert - und zwar zum Positiven. Mit Alex Hamilton (11.6 Punkte pro Partie), Isaiah Philmore (8.7) Jalen Hudson (6.6) und Gabriel de Olivera (2.4) sind im Vergleich zum Hinspiel gleich vier neue oder zurückgekehrte Leistungsträger an Bord, während Josh Hagins und Deividas Gailius nicht mehr zum Kader gehören. Darüber hinaus kann Bonns neuer Trainer Will Voigt, der erst nach der Niederlage in Chemnitz engagiert wurde, auf Topscorer Chris Babb (17.1), Strahinja Micovic (13.9), Anthony DiLeo (7.2), James Thompson (7.1), Xavier Pollard (6.9), Leon Kratzer (6.1), Benjamin Lischka (3.8) sowie die Youngster Simonas Lukosius (2.4) und Kilian Binapfl (1.6) setzen. "Das ist ein sehr vielseitiges und tiefes Team, welches uns garantiert alles abverlangen wird", weiß Pastore um die große Herausforderung.