Möbel-Gigant kauft Chemnitzer Kaufhof-Immobilie

Wirtschaft Bisherige Eigentümerin veräußert Gebäude an die Krieger Gruppe

Seit Ende 2022 muss Chemnitz erneut um eines seiner größten Innenstadt-Objekte bangen: Galeria Karstadt Kaufhof, der letzte große deutsche Warenhauskonzern, begann zum zweiten Mal innerhalb weniger Jahre ein Schutzschirm-Verfahren. Erneut steht die Schließung von mindestens einem Drittel der insgesamt über 130 bundesweiten Kaufhäuser im Raum. In Chemnitz könnte jetzt eine Vorentscheidung für die Schließung des Hauses gefallen sein. Denn die bisherige Eigentümerin, die börsennotierte DIC Asset AG aus Frankfurt, hat das Galeria-Gebäude noch vor dem Jahreswechsel an die Krieger-Gruppe in Berlin-Schönefeld verkauft.

Krieger Gruppe in Chemnitz nicht unbekannt

Die Familie Krieger zählt zu den bedeutendsten Unternehmerfamilien Deutschlands: Die Krieger Gruppe ist als Immobilien-Entwickler unterwegs, macht nach eigenen Angaben etwa zwei Milliarden Euro Umsatz im Jahr. Sie beschäftigt an 80 Standorten etwa 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, unter anderem in Möbelhausmarken wie Höffner - dazu zählt auch die Filiale in Chemnitz. Das Center Management der Gruppe betreibt und bewirtschaftet darüber hinaus Einkaufszentren wie das Chemnitz Center oder den Elbepark in Dresden.

Stillschweigen über Kaufsumme

Nun gehört auch das Chemnitzer Galeria-Gebäude in bester Innenstadtlage zum Portfolio des Unternehmens. Über die Kaufsumme wurde Stillschweigen vereinbart. Mit der Veräußerung erziele man jedoch einen "attraktiven Gewinn", gab die bisherige Eigentümerin in einer Mitteilung bekannt. Fest steht: Das Gebäude mit fast 27.000 Quadratmetern Mietfläche wurde im letzten Jahresbericht mit rund 52 Millionen Euro bewertet.

"Stadt lebendiger und attraktiver machen"

Der Galeria-Konzern bleibt bis auf weiteres Mieter der Immobilie. Angesichts der finanziellen Schieflage der Kaufhaus-Kette könnte sich das jedoch bald ändern. Im Gespräch mit der Freien Presse rechnete Unternehmenschef Kurt Krieger bereits damit, dass sich der Galeria-Konzern aus Chemnitz zurückzieht. Man wolle hier in die Bresche springen, weil ein Leerstand mitten in der Stadt einer Katastrophe gleichkomme. Gleichzeitig betonte Krieger, dass sein Unternehmen kein Warenhaus sei. Auch ein Möbelhaus werde es in dem Gebäude nicht geben. "Wir werden uns Mieter suchen, die zur Innenstadt passen, um die Stadt lebendiger und attraktiver zu machen." 

 



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