Am 23. September steigt in der Chemnitzer Location "Kraftverkehr" eine Party. Aber nicht irgendeine, hier geht's um ein FZ-Revival. Zwei Buchstaben und tausende Erinnerungen. Das FZ - kurz für "Freizeitzentrum Süd" - wurde 1975 im Hans-Beimler-Gebiet eröffnet und mauserte sich schnell vom Jugendclub zum heißesten Treff der Stadt. BLICK sprach mit Chemnitzern über eine bewegende Zeit. Heute: Teil 1.
Der Kampf um die Karten
Es roch nach Cola-Weinbrand und Rotkäppchen-Sekt, aus den Lautsprechern dröhnten Disco- und Funkmusik, Depeche Mode natürlich und The Cure. Das ganze Haus war eine einzige Tanzfläche. "Jeder spürte den Zusammenhalt. Hier entstanden viele Freundschaften für die Ewigkeit", schwärmt Michael Uhle noch heute vom Publikum in der damals umgenutzten Bauarbeiterbaracke. Zwölf Jahre lang stand er hinter der Bar, wo er sich mit den Gästen größtenteils per Handzeichen verständigte. "Es war eine große Familie", sagt Uhle, der heute in München wohnt. "Und die hätte noch weitaus größer sein können." Denn der Club war überaus beliebt, vor allem bei Sportlern und Studenten.
Gäste kamen aus halb Sachsen
Die Gäste kamen aber nicht nur aus Karl-Marx-Stadt. Von Zwickau bis Freiberg machte das FZ von sich reden. Jeder wollte rein. "In war, wer drin war", fasst Michael Uhle schmunzelnd zusammen. Entsprechend chaotisch ging es im Vorverkauf zu. Bereits um 15 Uhr befand sich der Platz vor der Kasse im Ausnahmezustand. Uhle: "Manche seilten sich sogar vom Dach zur Kasse ab. Für 185 Gäste war Platz. In der Regel feierten aber doppelt so viele Leute im FZ."
Teil 2 der BLICK-Reihe erscheint am Mittwoch.