Himmelblauer Nachwuchs im Chemnitzer Tierpark

Tierwelt Zuchterfolg bei seltener Reptilienart

Chemnitz. 

Chemnitz. Im Chemnitzer Tierpark hat es bei den himmelblauen Zwergtaggeckos erstmals Nachwuchs gegeben. In einem Terrarium im Foyer des Tropenhauses können nun zwei Jungtiere dieser relativ kleinen Gecko-Art - sie werden nur ca. fünf bis acht Zentimeter groß - entdeckt werden. Die Art wird erst seit Anfang März dieses Jahres im Tierpark gehalten.

 

Geschlechtsunterschiede und Fortpflanzung des Himmelblauen Zwergtaggeckos

Die Geschlechter lassen sich gut an ihrer Färbung unterscheiden. Die Männchen weisen eine strahlend türkisblaue Rückenfärbung auf, worauf sich auch der deutsche Trivialname bezieht. Die Weibchen dagegen sind grünlich bis bronzefarben gefärbt. Geschlechtsreif sind die Tiere mit ungefähr zehn Monaten. Vier bis fünf Wochen nach der Paarung, die bis zu einer Stunde dauern kann, "klebt" das Weibchen zwei Eier in die Spalten von Baumrinden oder an Blätter. Aus den Eiern schlüpfen nach 60 bis 70 Tagen zwei bis zweieinhalb Zentimeter große Jungtiere. Wie bei vielen Reptilien üblich, betreibt auch der Himmelblaue Zwergtaggecko keine Brutpflege.

Lebensraum des Himmelblauen Zwergtaggeckos

Der Himmelblaue Zwergtaggecko ist vom Aussterben bedroht. Die Art kommt einzig im Naturreservat Kimboza Forest Reserve im Nordosten von Tansania vor. Dort leben die Tiere ausschließlich an und auf Schraubenbäumen der Gattung Pandanus.

Beteiligung an der Kampagne "Zootier des Jahres"

Mit der Haltung dieser Tierart beteiligt sich der Tierpark Chemnitz aktiv an der diesjährigen Kampagne "Zootier des Jahres", die 2016 von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) in Leben gerufen wurde. Diese Kampagne setzt sich für stark gefährdete Tierarten ein, die wenig bekannt sind und deren Bedrohung bisher nicht oder kaum im Fokus der Öffentlichkeit steht.

Beitrag zum Erhalt bedrohter Tierarten

Der Tierpark hat sich bewusst für eine der Fokusarten der Kampagne entschieden. Nicht nur, weil es sich um eine vom Aussterben bedrohte Tierart handelt, sondern auch, weil ein "Himmelblauer" gut zu Chemnitz passt.

Zudem möchte man mit dem erfolgreichen und koordinierten Nachzüchten von solch bedrohten Tierarten einen wichtigen Beitrag zu deren Erhalt leisten, dies stellt eine wichtige Kernaufgabe zoologischer Einrichtungen dar.

 



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