Ehrenamtliche Vermisstensuche: Wie Rettungsteams mit Hunden und Drohnen Leben retten

Ehrenamt Herausforderungen wachsen

Gersdorf/Chemnitz. 

Wahrscheinlich kennen viele Vermisstenanzeigen oder Aufrufe nach vermissten Personen. Genau diesem großen Thema hat sich ein Team, rund um den Teamleiter, Fachberater und Ausbilder für Suchaktionen, Nils Metzner, verschrieben. Metzner sagte: "Es gibt unter uns immer mehr ältere Menschen. Auch Demenz spielt eine große Rolle und die psychischen Krankheiten  und Suizid gefährdete Personen nehmen zu. Und genau aus diesem Grund haben wir uns zusammengesetzt und ein Team geformt, dass bei vermisst, geltenden Menschen schnellstmöglich helfen will".

Bei der Vermisstensuche zählt jede Minute und Entscheidungen müssen schnell umgesetzt werden

Metzner ist selbst seit Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr in Gersdorf im Ehrenamt tätig und kennt dadurch nicht nur Einsätze bei Bränden, sondern auch die Einsatzszenarien bei der Vermisstensuche. Er hat sich kundig gemacht, was man außerhalb des Feuerwehrdienstes den Menschen, die nahe Verwandte oder Bekannte vermissen, noch anbieten könnte. Er ist im Internet fündig geworden. Zusammen mit Jürgen Drechsel, den er schon länger kannte, haben sie dann einen Onlinekurs einer österreichischen Feuerwehr belegt und ein Zertifikat erworben. Jürgen Drechsel ist im Verein der Rettungshunde-und Sanitätsgruppe Chemnitz e.V. tätig. Drechsel macht das schon seit vielen Jahren und hat ein tolles Team geformt, dass schon so manche vermisste Person wohlbehalten und gesund wieder gefunden hat.

Mantrail-Hunde oder Personenspürhunde sind bei der Vermisstensuche nicht mehr wegzudenken

Hunde sind die Spürnasen schlechthin. Genau diese besondere Eigenschaft macht sich der Mensch bei der Suche nach vermissten Personen zu nutzen. Hunde haben einen hervorragenden Geruchssinn und können anhand von Geruchsspuren eine Spur aufnehmen und dann auch die Person wiederfinden. Der Mensch gibt minütlich rund 40 000 Geruchspartikel, wie Hautpartikel und Schuppen (Duftmoleküle) ab und das spüren die besonderen Hunde auf. Es gibt bestimmte Hunderassen, die besonders geeignet sind. Aber eigentlich sind Hunde generell die Spürnasen der Nation. Natürlich muss der Hund gute Charaktereigenschaften mitbringen, wie absolute Ruhe, eine gute Konzentration besitzen und das Riechorgan muss sehr sensibel reagieren. Es bedarf jedenfalls Jahre der Ausbildung bis ein Hund soweit ist und bei der Suche eingesetzt werden kann.

Auch eine Drohnenstaffel gehört bei der Vermisstensuche dazu

Dank dieser besonderen Technik und der stetigen Weiterentwicklung sind Drohnen bei einer Suche auch nicht mehr wegzudenken. Es gibt diese fliegenden Helfer schon zum Einstiegspreis von wenigen Euro. Die Preise können sich aber bis zu mehreren, tausend Euro steigern. Hochwertigere Drohnen beinhalten Tools, wie Wärmebildkameras und Foto- und Videotechnik. Bei der Bedienung solcher Drohnen ist Fingerspitzengefühl und ein Drohnen-Führerschein verschiedenster Klassen nötig.

Vorführung des Teams Vermisstensuche 

Anwesend war der Teamleiter Vermisstensuche Nils Metzner, Jürgen Drechsel mit Hundeführerin Heike der Rettungshunde- und Sanitätsgruppe Chemnitz und einige Mitglieder der Drohnenstaffel aus Greiz. Im Zelt waren interessierte Besucher dabei und staunten, was es alles bei einer Suche nach vermissten Personen zu beachten gibt und welche Vereine hier zusammenarbeiten. Einige Zuschauer wurden in diese Übung mit einbezogen. Auch Aron, ein Kind aus dem Publikum durfte mitmachen. Er war stolz, dass er auch den Mantrailhund Leila an der Leine führen durfte. Aron war dann auch die Person, die sich versteckte und dann von Hund Hovawart Leila im außerhalb liegenden Sanitätszelt gefunden wurde. Souverän suchte Leila die Spur. Sie nahm sie anhand eines Taschentuchs mit den Geruchsspuren von Aron auf. Leila schnüffelte auch die anderen Menschen an der Strecke ab, aber ging dann zielstrebig zu Aron. Hier zeigte sich, wie gut seine Hundeführerin Heike und natürlich der Hund harmonieren. Danach zeigte Drohnenpilot Marco sein Können und seine Technik. Er ließ seine Drohne über das Gelände schweben und machte dabei Videos und Fotos, die bei der Suche sehr wichtig sind.

Alarmierungsnummern des "Teams Vermisstensuche"

Alarmierungsnummern des "Teams Vermisstensuche" bei Vermisstenfällen sind 0175/112 112 3 oder 0176/21904637. Eine Alarmierung kann von Behörden oder Privatpersonen erfolgen. Die Rettungshundeteams sind ehrenamtlich im Einsatz und helfen kostenfrei. Im Internet findet man noch mehr Wissenswertes über die Teams auf der Website des Team Vermisstensuche und auf der Website der Rettungshunde- und Sanitätsgruppe Chemnitz.



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