Die Wiederentdeckung heimischer Kräuter und Heilpflanzen

Kräuter erfüllen viele wichtige Funktionen. Sie können eine entspannende oder heilsame Wirkung haben. Oder sie besitzen ein Aroma, das sich hervorragend zum Würzen eignet. Generell wird immer mehr Wert auf pflanzliche Wirkstoffe gelegt. Ebenso liegen Küchenkräuter beim Urban Gardening im Trend. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wiederentdeckten Kräuter und ihre Wirkung.

Heilkräuter im eigenen Garten anbauen

In Apotheken werden Phytopharmaka zunehmend beliebter. Damit sind pflanzliche Arzneimittel gemeint. Einige Heilkräuter können ganz leicht selbst im Garten angebaut werden. Im mitteleuropäischen Klima gedeiht zum Beispiel die Ringelblume wie von selbst. Aus ihr kann eine Salbe gewonnen werden, die die Hautregeneration fördert. Die Ringelblumensalbe kann für trockene Haut sowie für kleine Wunden verwendet werden. Ein noch vielseitigeres Heilkraut ist die Schafgarbe. In Form einer Salbe mindert sie Hautunreinheiten. Meist wird die sie aber als Tee gegen Husten, Bauchschmerzen und Krämpfe eingenommen. Entkrampfend und entzündungshemmend wirkt auch die Kamille. Daher wird Kamillentee gerne gegen Halsschmerzen getrunken. Eine Handcreme mit Kamillenextrakt pflegt vor allem trockene Haut. Auch in Wiesbaden wird ein Kräuterseminar zur Phytotherapie, also zur Therapie mit pflanzlichen Arzneimitteln, angeboten. Die Phytotherapie gibt es in vielen verschiedenen Formen. Sie reicht vom Teetrinken über Badeessenzen und Inhalationen bis zu Tropfen und Tabletten.

Entspannung dank Hanf

Neuerdings ist unter den pflanzlichen Nahrungsergänzungsmittel Hanf wieder gefragt - jedoch nicht aufgrund des berauschenden THCs. Viel interessanter ist die Einnahme von den hanfeigenen Cannabinoiden. In einer Cannabispflanze befinden sich über 100 Cannabinoide. Eines dieser Cannabinoide ist HHC bzw. Hexahydrocannabinol. Es soll ein leicht euphorisches Gefühl bewirken, ist allerdings weniger intensiv als THC. Ein anderes Cannabinoid wirkt noch sanfter. Das CBD soll beruhigend wirken und Krämpfe sowie Ängste lösen. Somit verfügt die Cannabispflanze über Inhaltsstoffe, die sich als Nahrungsergänzungsmittel gezielt zur Stimmungsaufhellung oder Beruhigung einsetzen lassen.

Hanfsamen in der Küche einsetzen

Neben den Cannabinoiden findet die Hanfpflanze auch noch anderweitig Anwendung. Getrocknete Hanfsamen können in der Küche vielfältig eingesetzt werden. Sie gelten als Superfood mit gesundheitsfördernden Eigenschaften. Grund dafür sind die Vitamine und Mineralstoffe in den Hanfsamen. Dazu zählen unter anderem Antioxidantien, Eisen, Magnesium und Zink. Diese Inhaltsstoffe stärken das Immunsystem und machen es widerstandsfähiger gegen Entzündungen. Dank ihrem nussigen Geschmack sind Hanfsamen eine bereichernde Zutat im Gewürzregal. Als Topping verfeinern sie das Müsli, das Salatdressing und den Brotaufstrich. Darüber hinaus können sie im selbst gebackenen Brot verwendet werden. Genießbar sind Hanfsamen sowohl geschält als auch ungeschält. Mit Schale schmecken sie knuspriger, ohne Schale weicher.

Küchenkräuter auf der Fensterbank ziehen

Kräuter gehören zu den beliebtesten Tiefkühlprodukten der Deutschen. Doch sie schmecken weitaus intensiver, wenn sie frisch geerntet sind. Für ein kleines Repertoire an Küchenkräutern ist kein eigener Garten notwendig. Die Fensterbank in der Küche bietet genug Platz für Kräuter im Topf. Vor allem die Kräuter der Provence eignen sich zum Verfeinern diverser Mahlzeiten. Dazu gehören üblicherweise Rosmarin, Thymian, Lavendel und Salbei. Gleichzeitig haben diese Küchenkräuter gesundheitsfördernde Wirkungen. Rosmarin peppt nicht nur Saucen und Grillgut auf. Als Badessenz oder Tee fördert er die Durchblutung. Thymian wird ebenfalls in Badezusätzen und Tees angewandt. Er lindert beispielsweise Husten und Verdauungsbeschwerden. Die wohl typischste Pflanze aus der Provence ist der lila blühende Lavendel. Sein Duft beruhigt sowohl den Körper als auch den Geist. In Form einer Badeessenz kann er Verspannungen lösen. Abends hilft er in Form eines Tees oder als Öl auf der Stirn gegen innere Anspannung und Unruhe.

Pfefferminze. Bildquelle: Congerdesign via pixaba

Wildkräuter selber sammeln

Wer möchte, kann sich auch in den heimischen Wäldern auf die Suche nach wilden Kräutern begeben. So gibt es etwa den Thymian nicht nur in der kultivierten Form, sondern auch als Wildkraut. Der wilde Thymian wird auch als Quendel bezeichnet und ist im Sommer an seinen rosafarbenen trichterförmigen Blüten erkennbar. Auf dem Stängel wachsen kleine Härchen und die Blätter ähneln dem industriell gewonnenen Thymian. Der Quendel besitzt dieselben entzündungs- und krampflösenden Eigenschaften wie der im Garten kultivierte Thymian. Andere schmackhafte Wildkräuter wie die Brennnessel oder der Bärlauch finden vorrangig in der Küche Verwendung.



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