In der Nacht zu Mittwoch nahmen Beamte des Polizeireviers Chemnitz-Südwest eine 21-jährige Tatverdächtige nach mehreren Containerbränden im Stadtteil Kappel vorläufig fest.
Zunächst hatten Anwohner gegen 02:45 Uhr in der Lützowstraße zwei brennende Müllcontainer bemerkt und die Chemnitzer Rettungsleitstelle informiert. Die eingesetzten Kameraden der Feuerwehr löschten die Containerbrände. Etwa fünf Minuten später kam die Feuerwehr in der Richard-Wagner-Straße zum Einsatz und löschte drei in einem Innenhof angezündete Abfalltonnen. Durch die Hitzeentwicklung wurde zudem eine weitere Tonne beschädigt.
Alarmierten Polizisten fiel gegen 03:00 Uhr in der Straße Usti nad Labem eine Fußgängerin (21) auf. Während der Personenkontrolle der 21-Jährigen bemerkten die Beamten vier weitere, in der Nähe brennende Container. Auch dort auf einem Parkplatz eines Einkaufsmarktes in der Stollberger Straße sowie vor einem Wohnblock in der Straße Usti nad Labem konnten die Kameraden der Feuerwehr durch Löscheinsätze Schlimmeres verhindern.
An den betroffenen Müllbehältern entstand ein Gesamtsachschaden von etwa 3.400 Euro.
Die 21-Jährige (deutsche Staatsbürgerin) wurde festgenommen und auf ein Polizeirevier gebracht. Bei ihr fanden die Beamten Beweismittel. Die Deutsche steht zudem im dringenden Tatverdacht, nicht nur die Brände am gestrigen Mittwoch verantwortlich zu sein, sondern auch für das Brandgeschehen in der Zieschestraße am 15.01.2022. Dabei war ein Containerbrand auf ein islamisches Gemeindegebäude übergegriffen und hatte die Fassade sowie einige Räume beschädigt (siehe Medieninformation Nr. 25, Beitrag 174 vom 16. Januar 2022). Im Rahmen der Ermittlungen war auch geprüft worden, ob dem Feuer auch eine fremdenfeindliche bzw. politische Motivation zugrunde lag. Konkrete Anhaltspunkte dafür ergaben sich bislang jedoch nicht.
Die 21-Jährige wurde heute Mittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Chemnitz einem Haftrichter am Amtsgericht Chemnitz vorgeführt. Dieser erließ Haftbefehl gegen die junge Frau. Sie befindet sich bereits in einer sächsischen Justizvollzugsanstalt.
Im Rahmen der fortlaufenden Ermittlungen wird seitens der Chemnitzer Kriminalpolizei auch geprüft, ob die nunmehr Inhaftierte für weitere Container- und Mülltonnenbrände im Stadtgebiet verantwortlich war.