Sowohl im Stadtgebiet von Chemnitz als auch im Erzgebirgskreis versuchten Betrüger in den letzten zwei Tagen, das Vertrauen von Senioren zu gewinnen und so an ihre Gelder zu gelangen. Dabei wurden durch die unbekannten Täter verschiedene Szenarien genutzt, welche teilweise zum "Erfolg" führten.
Falsche Verwandte
In vier polizeilich bekannten Fällen wurden lebensältere Senioren aus Chemnitz von ihren vermeintlichen Töchtern beziehungsweise. Enkeln angerufen. Eine Frau gab sich sogar als Polizistin aus. Den Senioren wurde vorgetäuscht, dass bei einem Verkehrsunfall eine Person zu Tode gekommen sei. Um eine Freiheitsstrafe für den unfallverursachenden Angehörigen abzuwenden, sollten die Angerufenen Geld zahlen. Die Betrugsversuche wurden erkannt, es kam zu keinen Zahlungen.
Erschleichen von persönlichen Daten
Eine Chemnitzerin wurde in den Mittagsstunden des gestrigen Tages von einem angeblichen Polizeibeamten aus Stuttgart angerufen, da in der unmittelbaren Nachbarschaft eingebrochen worden sei. Bei den sich anschließenden polizeilichen Ermittlungen sei ein Zettel mit ihrer Anschrift am Tatort aufgefunden worden. Als der Täter nach persönlichen Daten fragte, erkannte die Seniorin den Betrugsversuch und beendete umgehend das Telefonat. Auch am späten Dienstagabend versuchten unbekannte Täter am Telefon persönliche Daten einer Chemnitzer Seniorin zu erfragen, beispielsweise wann diese Zuhause anzutreffen sei und ob diese allein lebe. Es kam zu keinen Geldzahlungen.
Situation ausgenutzt
Eine 22-jährige Chemnitzerin übermittelte Betrügern am Telefon ihre persönlichen Daten sowie die Nummer ihres Personalausweises. Sie war der Annahme, mit einem Polizisten von Interpol zu telefonieren, welcher seine Hilfe anbot, da ihre Ausweisnummer gestohlen worden sei. Das Telefonat wurde in englischer Sprache geführt. Betrüger nutzen wie in diesen zwei geschilderten Fällen persönliche Hintergründe von Geschädigten, um im Vorfeld das mögliche Entdeckungsrisiko einschätzen zu können. Persönliche Daten von Angerufenen werden zudem ohne Wissen der Opfer beispielsweise zur Eröffnung von Konten genutzt, um weitere Straftaten wie Geldwäsche begehen zu können.
Rentner übel mitgespielt
Im Glauben, seiner Tochter aus einer finanziellen Notlage zu helfen, überwies ein 83-jähriger Senior aus Chemnitz etwa 4.000 Euro auf ein deutsches Konto. Zuvor hatte die vermeintliche Tochter per WhatsApp-Chat Kontakt zum Geschädigten aufgenommen und erklärt, eine neue Telefonnummer zu nutzen. Zu einer zweiten Überweisung kam es nicht, da dem Chemnitzer Zweifel kamen und er seine echte Tochter kontaktierte.
Polizei warnt!
Die Polizei rät im Zusammenhang mit Betrugstaten, das Gespräch bei aufkommenden Zweifeln zu beenden und telefonisch keine persönlichen Daten mitzuteilen. Außerdem sei es ratsam, mit Verwandten Rücksprache zu halten und im Falle eines Betruges, bei der örtlichen Polizei Anzeige zu erstatten.