Chemnitz feiert 50 Jahre Wohngebiet "Fritz Heckert" mit großem Jubiläumsfest

Jubiläum Großwohnsiedlung kam Pionierrolle zu - im August wird gefeiert

Chemnitz. 

Chemnitz. Die Grundsteinlegung für das Wohngebiet "Fritz Heckert" jährt 2024 zum 50. Mal. Um das Jubiläum zu feiern, hat sich eine Initiative aus Bürgern, der Bürgerplattform Chemnitz-Süd, dem Chemnitzer Geschichtsverein, der Wohnungsgenossenschaft "Einheit", dem Sächsischen Fahrzeugmuseum, dem Vita-Center, der Stadt Chemnitz und weiteren Akteuren zusammengeschlossen. Am Samstag, dem 17. August, ab 10 Uhr findet im Vita-Center das Jubiläums- und Familienfest zu "Fritz 50" statt. Unter anderem weiht Oberbürgermeister Sven Schulze eine neue Informationsstele vor dem Vita-Center ein. Darüber hinaus sind eine große Fahrzeugschau unter dem Motto "Pappe trifft Platte" sowie Rundfahrten mit dem Ikarus-Bus geplant. Zudem werden Tanzshows geboten, es treten Bands wie Gruppa Karl Marx Stadt auf und die Autorin Manuela Klitzsch präsentiert ihr Buch "Mein Kinderzimmer in den Wolken". Am 18. August ab 15 Uhr lädt der Chemnitzer Geschichtsverein zum Sommerfest in die Bonhoeffer Gemeinde ein.

 

1974 erster Baubeginn

Im Jahr 1974 erfolgte im Süden Karl-Marx-Stadts die Grundsteinlegung für ein städtebauliches und gesellschaftliches Großprojekt in bis dahin unbekannten Dimensionen. Die feierliche Grundsteinlegung am 5. Oktober 1974 stellte den offiziellen Baubeginn der Großwohnsiedlung "Fritz Heckert" dar. Doch die Geschichte reicht weiter zurück. Bereits der Bebauungsplan "Chemnitz Helbersdorfer Hang" aus dem Jahr 1919 beinhaltet eine Wohnsiedlung zwischen Helbersdorfer und Stollberger Straße. Ebenfalls ist in diesem Plan mit der Gürtelstraße der Vorgänger des Südrings enthalten. Die Lage des Wohngebietes im Süden der Stadt ergab sich aus dreierlei Überlegungen. Zunächst sollte das Wohngebiet zwischen den großen Industriegebieten in Altchemnitz und Siegmar-Schönau liegen, zudem beinhalteten Stadtentwicklungspläne ab Ende der 1950er-Jahre ein perspektivisches Wachsen der Stadt entlang der Stollberger Straße nach Süden. Unterstützt wurden diese Planungen von Staub- und Temperaturmessungen im Sommer 1950, die eine große Zone überdurchschnittlich reiner Luft und unterdurchschnittlich kühler Temperaturen entlang des Höhenzuges Stollberger Straße/Morgenleite nachwiesen.

 

Eine Pionierrolle

Mit dem offiziellen Baubeginn 1974 zählt das Fritz-Heckert-Gebiet zu den ältesten unter den großen innerstädtischen Neubaugebieten, die im Rahmen des industriellen Wohnungsbauprogramms der DDR errichtet wurden. Die Grundsteinlegung für Berlin Marzahn-Hellersdorf erfolgte 1975, jene für Leipzig-Grünau 1976, die für Dresden-Gorbitz 1981. Halle-Neustadt ist mit seinem Baubeginn 1964 zwar älter, wurde jedoch von Beginn an als eigenständige neue Stadt mit eigener Administration geplant und nicht als Wohnsiedlung innerhalb einer bestehenden Stadt. So kommt der hiesigen Großwohnsiedlung "Fritz Heckert" eine Pionierrolle zu.



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