Belek/Chemnitz. Während die Mannschaft des Chemnitzer FC auf dem Platz in Belek/Türkei eine Trainingseinheit absolvierte, gingen zwei Kicker im Spa-Bereich baden. Davis Smith und Manuel Reutter hatten sich nicht etwa vom allgemeinen Betrieb des Trainingslagers abgeseilt. Vielmehr besaßen sie dafür eine umfassende Genehmigung. Beide Kicker befinden sich derzeit nach schweren Verletzungen in der Reha. Smith musste sich nach einem Kreuzbandriss einer Operation unterziehen. Reutter will nach einer Sprunggelenksfraktur wieder den Anschluss finden. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeiten die Physiotherapeutin Lina Lindner und Ergotherapeutin Tanja Auerbach täglich mit den Spielern. Wassergymnastik und Krafttraining gehören dabei zum Pensum.
Kommunikation funktioniert
Nach dem Kreuzbandriss war die Sorge bei Smith groß. "Ich habe mich zu Hause in den USA bei einem Spezialisten operieren lassen, der auch schon einige Basketballstars aus der NBA wieder fit gemacht hat. Alles ist bisher gut verlaufen, ich sehen mich auf einem guten Weg", sagt der 25-Jährige. Dennoch wolle er nichts überstürzen, sondern die Rückkehr in das Mannschaftstraining mit der medizinischen Abteilung genau besprechen. In Chemnitz habe er sich längst gut eingelebt und eine Wohnung bezogen. "Mein Opa war als Soldat in Wiesbaden stationiert, mein Vater ist in Deutschland aufgewachsen. So ist es keine Überraschung, dass ich nach Europa und Fußballspieler werden wollte", meint der Kicker, der aus der Kleinstadt Amherst bei Boston stammt. "Ich wurde vom Chemnitzer Team sehr gut aufgenommen, die Kommunikation mit Cheftrainer Christian Tiffert funktioniert hervorragend", erklärt Smith, der einen Abschluss im betriebswirtschaftlichen Bereich sowie im Sportmanagement besitzt. Tiffert wiederum spielte eine Saison für die Seattle Sounders und verfügt über sehr gute Englischkenntnisse.
Fußball und Fernstudium
Selbst im schwäbischen Dialekt dürfte der Chemnitzer Trainer nach seiner Zeit beim VfB Stuttgart (2000 - 2006) bewandert sein. Für eine Dialog mit Manuel Reutter kann dies keinesfalls schädlich sein, denn der 22-Jährige stammt aus Oberboihingen bei Esslingen (Baden-Württemberg). Reutter sieht sich ebenfalls in der Reha gut vorwärts gekommen und hofft, vielleicht im Februar wieder ins Mannschafstraining einsteigen zu können. Er hatte sich im September 2023 in einem Sachsenpokalspiel verletzt. "Die Operation erfolgte dann in Chemnitz, die Reha bei Admedia. Hier im Trainingslager möchte ich natürlich auch austesten, inwieweit der Fuß wieder belastbar ist", blickt der Abwehrspieler voraus. Reutter, der in seiner Heimat einst das Fachabitur abgelegt hat, beschäftigt sich jedoch nicht nur mit Fußball. "Ich treibe parallel mein Sportmanagement- Fernstudium voran ", ist von ihm zu erfahren.
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