CFC-Hinrundenbilanz, Teil 2: Jahr der wirtschaftlichen Konsolidierung

FUSSBALL Himmelblaue Sponsorenfamilie wächst wieder

Chemnitz. 

Chemnitz. Der Chemnitzer FC verlebte eine sehr schwierige Sommerpause, die vor allem von Unsicherheiten geprägt war - und das galt auch für das junge Team der himmelblauen Geschäftsstelle. Nachdem ein finanzielles Defizit zum Vorschein kam und infolgedessen der komplette Vorstand des CFC um Romy Polster zurücktrat, war guter Rat teuer: Auflösung oder einen weiteren Neuanfang wagen?!

Die himmelblauen Verantwortlichen entschieden sich für den zweiten Kurs, und seit dem Amtsantritt von Uwe Hildebrand als Geschäftsführer der Chemnitzer FC Fussball GmbH konnte im wirtschaftlichen Bereich eine positive Entwicklung verzeichnet werden. Die Zeit, welche Ende der letzten Saison fehlte, um eine glaubwürdige Akquise sowie eine transparente Etatplanung betreiben zu können, wurde mit vielen kleinen Schritten wettgemacht. So umfasst die himmelblaue Sponsorenfamilie nunmehr wieder fast 200 Sponsoren unterschiedlicher Größe. Beim Thema Gewinnung neuer Gesellschafter herrscht allerdings weiterhin Stillstand.

 

Himmelblaues Netzwerk

Tommy Haeder, Leiter Geschäftsstelle sowie verantwortlich für Ticketing & Spieltagsorganisation, resümiert: "Wir haben seit Sommer zahlreiche Gespräche mit Sponsoren und Unterstützern geführt und konnten - trotz berechtigter Zurückhaltung - erste Erfolge einfahren." Ein sichtbarer ist auf den Spielertrikots zu sehen, so tritt die Carola-Apotheke als neuer Brustsponsor auf. Darüber hinaus ist das Unternehmen von Carola und Steffen Börner zum Premiumpartner aufgestiegen und hat ihren Logenvertrag verlängert. Die KPM-Bau GmbH unterstützt die Himmelblauen weiterhin auch als Ärmelsponsor. Mit der SR Druck GmbH und ihrer Marke "Druckzilla.de" konnte zudem ein neuer Sponsor gewonnen werden, der auf den Spielerhosen der ersten Männermannschaft vertreten ist.

Mit der T&T Transport GmbH ist ein neuer Silbersponsor hinzugekommen. Thomas Brückner, Geschäftsführer der T&T Transport GmbH, begründet die Entscheidung für den Kontrakt, der bis 2025 gilt: "Wir haben mitverfolgt, welchen Wandel es beim CFC in den letzten Monaten gab. Die Himmelblauen sind endlich wieder auf dem richtigen Weg - dabei wollen wir den Verein unterstützen." Felix Ritter, Geschäftsführer der Arbeitsmedizinischen Dienst Chemnitz ADC Dr. Grube GmbH, erklärt sein Sponsoring-Engagement ähnlich: "Man spürt beim CFC eine Aufbruchsstimmung und ein familiäres Miteinander." Die Kampfsportakademie Chemnitz tritt seit dieser Saison als Bronzesponsor auf und präsentiert die Startformation der Himmelblauen.

Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) - Michel Rother wiederum hat in der Saison 2023/24 sein Engagement erhöht und ist vom Bronze- zum Silbersponsor aufgestiegen. Das griechische Restaurant Syrtaki, die Kovista GmbH und die Elbestahl s.r.o. sind allesamt Partner des CFC geblieben und haben ihr Engagement gleichfalls als Silbersponsor erhöht. Mit der Helmut-Rödler-Schule und der AGENTUR-NETWORK GmbH verlängerten zwei Unternehmen ihre Sponsoringverträge. "Unsere Arbeit wird von unseren Sponsoren ganz genau beobachtet", berichtet Haeder, "deswegen ist die Zeit leerer Versprechungen vorbei. Wir möchten Stück für Stück das verlorene Vertrauen mit Transparenz und Ehrlichkeit wiedergewinnen."

 

Himmelblaues Networking

Ein sehr gutes und ertragreiches Format dafür ist der sogenannte Netzwerkabend, welchen der Chemnitzer FC seit dieser Saison veranstaltet. Der CFC möchten seinen Partnern und den Firmen aus Chemnitz und der Region eine Plattform bieten, um regelmäßig in lockerer Atmosphäre miteinander in Austausch zu treten, gemeinsame Partnerschaften zu gestalten und Synergien zu schaffen. Bei den ersten beiden Events sind jeweils mehr als 100 Unternehmer, Sponsoren und Gremienvertreter der Einladung des Viertligisten gefolgt. 2024 sind bis zu vier weitere Netzwerkabende vorgesehen. Björn Engmann, Vertriebsmanager beim Chemnitzer FC, erklärt: "Uns ist es als Verein sehr wichtig, das Vertrauen der regionalen Unternehmen zurückzugewinnen."

Das gilt auch für die städtischen Unternehmen, die nach wie vor großzügig und tatkräftig den CFC-Nachwuchs unterstützen und damit einen beachtlichen Anteil leisten, dass das Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des Chemnitzer FC e.V. weiterhin bestehen kann. In den Gesprächen, die aktuell geführt werden, geht es allerdings vordergründing um die Aufarbeitung der Vergangenheit. Mit der Stadt und der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft Chemnitz (GGG) laufen gegenwärtig Gespräche, um die Vermarktung an Spieltagen im "Stadion - An der Gellertstraße" weiter ausbauen zu können. So ist auf der Hintertorseite eine LED-Bande vorgesehen, dazu sollen weitere Werbeflächen für Sponsoren geschaffen werden, um sich besser präsentieren zu können. Das Vertriebs- und Marketingteam arbeitet diesbezüglich bereits an attraktiven Angeboten.

 

"Viele kleine Sponsoren sind wesentlich wertvoller als ein großer."

Die Suche nach neuen Investoren gestaltet sich weiterhin schwierig. So bleibt es dabei, dass bislang erst 16 der möglichen 49 Prozent Gesellschafteranteile veräußert werden konnten. Hauptgesellschafter ist der Chemnitzer FC e.V. mit aktuell insgesamt 84 Prozent. Die CFC Fußball GmbH besteht gegenwärtig aus acht Gesellschaftern. In der jüngeren Vergangenheit haben die Himmelblauen mit vier potenziellen Interessenten aus der Region, denen der CFC am Herzen liegt, gesprochen. Dass der Weg das Ziel ist, weiß auch Gesellschafter Jürgen Thomas, der drei Prozent der Anteile hält: "Wir wollen mit unseren Spielern, Mitarbeitern, Fans und Mitgliedern in Zukunft Werte vorleben, die den Club vereinen. Besonders bemerkenswert ist der positive Zuspruch der Mitglieder und Sponsoren."

Tommy Haeder ergänzt in diesem Zusammenhang, dass viele kleine Sponsoren ähnlich wertvoll sind wie ein ganz großer, wenn nicht sogar wichtiger. Deswegen soll perspektivisch der Fokus wieder verstärkt auf kleinere und mittlerweile Sponsoren gelegt werden. Das Projekt "Himmelblauen Helden", welches sich die beiden Gesellschafter Jürgen Thomas und Olaf Pönisch auf die Fahnen geschrieben haben, nimmt sich genau das zum Ziel. Sie sind bei Heimspielen sowie auf Events mit einem CFC-Wohnmobil vor Ort und betreiben Akquise. Der Verein zählt mittlerweile 79 himmelblauen Helden - im Vergleich zur Vorsaison ein Plus von 25.

 

Partnerschaften & Projekte

Der Chemnitzer FC versucht nicht nur die Sponsoreneinnahmen zu erhöhen, sondern parallel einige seiner Ausgaben zu senken. Das funktioniert mit sogenannten Barter-Verträgen, also Verträgen, die Tauschgeschäfte mit einer Ware oder Dienstleistung beinhalten. Gelder fließen dabei nicht. Ein Beispiel dafür ist die Kooperation mit der Feel Good Club GmbH, die seit dieser Saison Hotelpartner des CFC ist. "Wir hoffen, dass wir mit unserer Expertise den Profifußball in Chemnitz weiter stärken können und freuen uns über den künftigen Weg mit dem CFC", so Andreas Bretschneider, Geschäftsführer der Feel Good Club GmbH.

Neben dieser beispielhaften Partnerschaft gibt es noch diverse Projekte, welche der CFC gemeinsam mit Sponsoren durchgeführt hat. So wurde beispielsweise anlässlich der PDC-Darts-Weltmeisterschaft zusammen mit dem Sponsor "SDLine" ein Projekt ins Leben gerufen. Zufällig ausgewählte Fans erhalten in den Halbzeitpausen bei den CFC-Heimspielen die Möglichkeit, hochwertigen Preise zu gewinnen. John Berger, Vertriebsmanager beim Chemnitzer FC, freut sich über diese Weiterentwicklung: "Ich bin sehr froh, dass SDLine neben der Präsentation im VIP-Bereich sein Sponsoring ausbaut. Diese Kooperation gibt uns Mehrwert gibt."

Gleiches gilt für die Partnerschaft mit der "Galeria Chemnitz", wenngleich diese eine anderen Fokus hat. Ab sofort sind ausgewählte Fan-Artikel der Himmelblauen dauerhaft im Sortiment des Kaufhauses am Rathaus erhältlich. Nico Götze, Marketing-Leiter des Chemnitzer FC: "Von unserer Seite her geht es darum, Synergien in Chemnitz zu schaffen und Kooperationen mit städtischen Partnern wiederherzustellen." Für den CFC ist das ein weiterer kleiner Schritt, um die eigene Marke in der Stadt präsenter werden zu lassen.

 


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