Hallo Herr Tiffert, sieben Tage, neun Trainingseinheiten und zwei Testspiele gegen internationale Teams liegen hinter Ihnen und Ihrer Mannschaft: Wie fällt das Fazit bezüglich des Wintertrainingslagers in Belek aus?
Wenn man die letzten Tage betrachtet, dann lässt sich die Zeit sehr positiv bewerten. Wir haben in Belek optimale Trainingsbedingungen vorgefunden, selbst bei zwei Tagen Dauerregen. Die zwei Testspiele haben unsere Jungs sehr gefordert. Aber mit der Art und Weise, wie die Mannschaft die Spiele bestritten hat, waren wir sehr zufrieden.
Zwischen Regen und Sturm und Sonnenschein war wettertechnisch alles dabei: Konnten Sie mit trotzdem die vorgesehenen Trainingsinhalte allesamt umsetzen? Und welche Schwerpunkte wurden dabei vor allem gesetzt?
Wie gesagt, die Trainingsbedingungen waren hochprofessionell. Wir hatten unseren Plan, den wir auch gut umgesetzt bekommen haben. Natürlich mussten wir aufgrund der Kürze der Vorbereitungszeit auch spontane Entscheidungen treffen, um die Belastung der Spieler zu steuern. Dafür haben wir uns mit den Spielern direkt ausgetauscht. Die körperliche Grundlage hatten wir bereits in Deutschland gelegt. In der Türkei ging es eher um spielerische Ansätze.
Wie zufrieden sind Sie insgesamt mit den Rahmenbedingungen vor Ort -angefangen mit dem Trainingsplatz bis hin zum Hotel? Was wusste besonders zu überzeugen?
Der Platz war täglich in gutem Zustand, die Verpflegung im Hotel hatte für jeden etwas zu bieten. Auch der Service für unsere Wäsche hat immer wie gewünscht funktioniert. Man muss sagen, dass das Gesamtpaket im Vergleich zum letzten Aufenthalt von uns im Jahr 2020 noch besser geworden ist.
Mit dem FC Chindia Târgoviste und Legia Warschau traf der CFC auf zwei interessante Testspielgegner. Das Duell gegen den rumänischen Erstligisten konnte gewonnen werden, das mit dem polnischen Rekordmeister ging knapp verloren: Wie bewerten Sie beide Spiele und welche Lehren konnten Sie aus diesen ziehen?
Die Spiele waren nicht nur körperlich, sondern auch spielerische sehr anspruchsvoll. Vor allem bei Legia Warschau ist unsere Mannschaft auf international erfahrene Spieler getroffen. Wie sie dabei immer wieder mutig angelaufen und spielerische Lösungen gefunden hatte, hat uns schon imponiert.
Mehr als 40 CFC-Fans haben die Mannschaft mit ins Trainingslager begleitet: Hätten Sie solch eine Unterstützung erwartet? Und wie wichtig ist der Fan-Support sowohl auf der heimischen "Fischerwiese" als auch bei den Auswärtsspielen?
Erwartet hätte ich diese Unterstützung sicherlich nicht. Es ist nicht selbstverständlich, im Januar Urlaub zu nehmen, um mit der Mannschaft in die Türkei zu reisen. Wir haben uns über jeden Fan gefreut. Man spürt, dass das Vertrauen und der Zusammenhalt zwischen Mannschaft und Fans immer weiter wächst. Das ist das Ergebnis der Entwicklungen der letzten Monate und macht Lust auf mehr.
Apropos Auswärtsspiele: Am Samstag sollte es in der Regionalliga-Nordost eigentlich weitergehen, doch das Spiel bei Viktoria Berlin wurde aus Wettergründen abgesagt. Stattdessen geht es erst am kommenden Donnerstag - sofern der Wettergott nichts dagegen hat - bei Tennis Borussia Berlin (26. Januar) weiter, dann geht es zum 1. FC Lokomotive Leipzig (31. Januar). Wie gestalten Sie das spielfreie Wochenende?
Die Spielabsage gegen Viktoria Berlin ärgert uns natürlich. Wir hätten die Partie gern gespielt, weil die Mannschaft absolut bereit ist. Jetzt gilt es kurzfristige Lösungen für den Spielausfall zu finden und dann direkt den Fokus auf die nächste Aufgabe zu legen. Körperlich sind die Jungs gut drauf und in der Lage, die Spiele innerhalb kürzerer Zeit zu absolvieren.
Der CFC ist - wie man so schön sagt - im Flow, seit acht Spielen ungeschlagen. Was muss die Mannschaft tun, um die ungeschlagene Serie fortzusetzen und im Saisonfinale Teil der Spitzengruppe zu sein?
In erster Linie müssen wir, wie in den vergangenen Spielen, die einfachen Dinge richtig machen und jedes Spiel mit den sogenannten Basics beginnen. Sobald diese da sind, können wir jedem Gegner gefährlich werden. Aber wir haben in der Hinserie auch gesehen, wie schnell sich eine solche Serie auch in die andere Richtung ausschlagen kann. Deshalb gilt es von Spiel zu Spiel zu denken und nicht in Träumereien zu verfallen.
Vielen Dank für das aufschlussreiche Interview und einen guten Punktspielstart gegen Tennis Borussia Berlin!