Leipzig hat seit dem letzten Jahr einen, Mannheim schon seit 2018. Die Rede ist von einem Nachtbürgermeister - einer Person, die zwischen Kultur- und Clubszene, Anwohnern, Polizei und Verwaltung vermittelt. Nachtbürgermeister kümmern sich dabei oft auf kreative Weise um die Organisation des Nachtlebens und der Kulturszene einer Stadt. Schon im Sommer hatte das Kulturbündnis Hand in Hand den Posten eines Nachtbürgermeisters zum Thema gemacht. Das Ziel des Vereins: Kulturräume erhalten und fördern, Barrieren abbauen und schnell funktionale Lösungen zwischen Stadtverwaltung, Clubs und Bürgern finden. "Das Thema ist überfällig, zeitgemäß und bietet die Chance, eine nachhaltige und langfristige Lösung zu finden, die zwischen Ämtern und kulturellen Nachtbetrieben vermittelt", so das Bündnis Hand in Hand.
"Spätestens im Kulturhauptstadtjahr 2025"
Nun haben die Mitglieder erneut einen Vorstoß in Richtung Nachtbürgermeister gewagt. Der Verein hat beim Kulturbetrieb der Stadt Chemnitz einen Antrag auf Förderung zur Einrichtung eines Postens gestellt. Mit diesem Posten soll das nächtliche Kulturleben in der Stadt vernetzt und koordiniert werden.Spätestens im Kulturhauptstadtjahr 2025 soll ein Nachtbürgermeister in Chemnitz fest etabliert sein. "Eine neu geschaffene Stelle, die in Zusammenarbeit mit der freien Szene personell entschieden wird, würde Vertrauen schaffen und könnte neue Muster für Probleme schaffen, mit denen sich die städtische Verwaltung schwer tut", so das Kulturbündnis. Im März ist ein Nachtleben-Kongress in Chemnitz geplant, zu dem unter anderem Nachtbürgermeister aus anderen Städten eingeladen werden, um ihre Arbeit zu berichten.