In der Halle des Sportgymnasiums Chemnitz verschmilzt der Klang quietschender Rollstühle mit dem Aufprallen des Basketballs auf dem Spielfeld. Hier, in dieser kleinen, aber leidenschaftlichen Gemeinschaft, formen Trainer Christian Fischer und Anthony Scholz nicht nur ein Basketballteam, sondern eine Familie. Gemeinsam tragen sie die Verantwortung für das pulsierende Herz dieses erst im Dezember 2022 geborenen Vereins, den Behindertensportverein Wittgensdorf. Sie nennen sich die 'Rolling Thunder', was übersetzt 'Rollender Donner' bedeutet.
Einzigartige Vielfalt auf dem Spielfeld
21 Vereinsmitglieder, eine bunt gemischte Truppe, in der die Jüngste, die quirlige Fenja mit 13 Jahren, Seite an Seite mit dem erfahrenen 65-jährigen Andreas Otto steht. Hier zählt nicht das Ergebnis auf dem Scoreboard, sondern die Entwicklung eines jeden Spielers, das Wachsen als Team und die Freude am Spiel. In der Welt des Rollstuhlbasketballs sind sie eine Einheit, ungeachtet von Alter, Geschlecht oder körperlicher Verfassung.
Landesliga als Lebensreise: Training, Freiheit und Gemeinschaft
Der Ligabetrieb in der Landesliga ist für sie nicht nur ein Wettstreit auf dem Spielfeld, sondern eine Reise der Selbstfindung und des Miteinanders. Die Sporthalle an der Sportoberschule, vom Sportamt zugewiesen, ist nicht nur ein Ort des Trainings, sondern ein Symbol für Barrierefreiheit und Gleichberechtigung.
Dreimal pro Woche versammeln sich die Mitglieder, montags und donnerstags von 18 bis 20 Uhr, um ihre Fähigkeiten zu schärfen. Am Freitag ist das Wurftraining freiwillig, doch für diese Gemeinschaft ist jeder Wurf ein kleiner Schritt. Im Sommer lockt der Freiplatz an der Turnhalle der Behindertenhilfe in Limbach-Oberfrohna, wo der Geist des Basketballs auch unter freiem Himmel lebendig wird.
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Jung und alt, Frauen und Männer, mit Behinderung oder ohne - alle zusammen leben sie die Leidenschaft Basketball. Foto: Simone Esper
Vorstandschef: lebendige Geschichte des Rollstuhlbasketballs
An der Spitze dieses Vereins steht Daniel Nitsch, ein erfahrener Vorstandsvorsitzender, der zu DDR-Zeiten in Zwickau die Wurzeln des Rollstuhlbasketballs miterlebte. Als alter Hase kennt er die Höhen und Tiefen des Spiels und gibt seine Erfahrung weiter, um die Flamme des Basketballs am Brennen zu halten.
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In dieser Halle der Inklusion verschmelzen Menschen mit und ohne Behinderung, Frauen und Männer zu einer harmonischen Melodie des Sports. Foto: Simone Esper
Träume in Sportrollstühlen: Ein Held, der sie wahr werden lässt
Doch der Weg zu diesem Traum ist nicht leicht. Rollstühle, die Lebensadern dieses Sports, kosten zwischen 4.000 und 10.000 Euro. Hier tritt der Mechaniker Mike Thurow auf den Plan, ein wahrer Held dieser Geschichte. Selbst Spieler und leidenschaftlicher Unterstützer, hat er alte Sportrollstühle von Ebay wieder zum Leben erweckt und somit Träume ermöglicht.
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Die Sportrollstühle, die für Basketball benötigt werden sind sehr teuer. Sie kosten zwischen 4.000 und 10.000 Euro. Foto: Simone Esper
Fair Play im Rollstuhlbasketball: Die Kunst des perfekten Zusammenspiels
Die Regeln sind streng, aber sie schaffen eine faire Basis für das Spiel. Fünf Spieler auf dem Spielfeld, aber die Gesamtpunktzahl darf nicht über 14,5 liegen. Jeder Mensch hat einen Wert, gemessen an seiner Rumpfstabilität. Ein gesunder Spieler zählt 4,5 Punkte, doch je größer die Herausforderung, desto geringer die Punkte. Hier zählt nicht nur das Können des Einzelnen, sondern das perfekte Zusammenspiel, das diese Mannschaft zu einer Einheit macht.
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Lebensträume auf dem Spielfeld: Gemeinsam wachsen. Foto: Simone Esper
Lebensschule auf dem Spielfeld: Gemeinsam wachsen
Anthony Scholz, der Co-Trainer und sportliche Leiter, bringt es auf den Punkt: Es ist ein Lehrjahr, nicht nur für die Anfänger und Jugendspieler, sondern für das gesamte Team. "Es geht darum, Erfahrungen zu sammeln und im Training Gelerntes auf dem Spielfeld zu leben. Das Ergebnis mag wichtig sein, aber noch wichtiger ist der Spaß am Spiel, das gemeinsame Lachen und das Wachsen als Team". In dieser Halle, in diesem Verein, geht es um mehr als nur Basketball - es geht um Leben, Leidenschaft und Gemeinschaft. Denn hier geht es nicht nur um den Korb und die Punkte, sondern um den Spirit, der sie vereint - eine Familie auf Sportrollstühlen, die gemeinsam fliegt, träumt und wächst.
Inklusive Harmonie: Spieler und Sponsoren gesucht
In dieser Halle der Inklusion verschmelzen Menschen mit und ohne Behinderung, Frauen und Männer zu einer harmonischen Melodie des Sports. Der Verein sucht nicht nur nach aktiven Spielern, sondern auch nach Sponsoren, die dieses besondere Projekt unterstützen wollen.
Das Training findet immer Montag und Donnerstag von 18 bis 20 Uhr, sowie freitags von 20 bis 22 Uhr statt. "Wir trainieren in der Sportoberschule Chemnitz an der Reichenhainer Straße 210 - jeder ist herzlich willkommen." Interessenten können sich bei Co-Trainer Anthony Scholz unter der Telefonnummer 0176/31234813 oder E-mail-Adresse: [email protected] melden.
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In der Welt des Rollstuhlbasketballs sind die Mitglieder eine Einheit, ungeachtet von Alter, Geschlecht oder körperlicher Verfassung. Foto: Simone Esper
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