Akuter Lehrermangel: Massiver Unterrichtsausfall an nagelneuer Chemnitzer Oberschule

Bildung Lehrermangel führt zu erheblichen Einschränkungen

Chemnitz. 

Chemnitz. Es ist ein niederschmetterndes Schreiben, das die Eltern der Mädchen und Jungen der Oberschule Am Hartmannplatz in diesen Tagen erhalten haben. In einem Brief werden sie über das Thema "Unterrichtsabsicherung" informiert. Von "enormen Herausforderungen auf verschiedenen Ebenen" ist da die Rede und von "erheblichen Einschränkungen im Regelunterricht". Im Klartext: Für drei Klassen fehlen Klassenlehrer, erwartet wird ein enormer Unterrichtsausfall. Von 30 Wochenstunden, die in Klasse 5 und 6 vorgesehen sind, können laut des Briefes derzeit nur zwischen 13 und 16 Stunden abgedeckt werden - durch von anderen Schulen abgeordnete Lehrkräfte. Zahlreiche Fächer werden Schüler und Eltern gar nicht im Stundenplan finden, wie zum Beispiel Geografie, Biologie oder Physik. Aus der personellen Notlage heraus müsste zudem davon auszugehen sein, dass Schüler, im Falle von Erkrankungen der Lehrer, tageweise gar nicht beschult werden könnten.

Unterrichtsausfall an Oberschule sorgt für Diskussionen

Die Nachricht vom Unterrichtsausfall an der Oberschule sorgt in sozialen Netzwerken für Entsetzen. Aber auch für Kommentare darüber, dass es an vielen anderen Oberschulen in Chemnitz genauso zugehen soll. "Viele Leute haben einfach keine Lust mehr, heutzutage Lehrer zu sein", schreibt ein Facebook-Nutzer. Andere beklagen, dass die Regierung in den letzten Jahren versäumt hat, für Lehrernachwuchs zu sorgen. "Unsere Kinder bleiben auf der Strecke, weil das Geld woanders verplant wird", so eine Userin.

Kritik an den Kosten

Die Oberschule Am Hartmannplatz ging 2023 in Betrieb. Die neue vierzügige Oberschule in der Innenstadt verfügt über eine Bruttogeschossfläche von 10.100 Quadratmetern mit Klassen- und Gruppenräumen, Fachkabinetten sowie Pausen- und Sozialflächen, einer Aula und einer Bibliothek. Auch eine Kochküche mit Mensa wurde eingebaut. Doch das alles hat seinen Preis: rund 36 Millionen Euro. Viel zu teuer - kritisierte damals der Bund der Steuerzahler im jährlich veröffentlichten "Schwarzbuch".



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