Endlich wieder Fernverkehr nach 16 Jahren: Der erste umsteigefreie Intercity nach Berlin und weiter nach Rostock/Warnemünde startet am Sonntag in aller Frühe auf dem Chemnitzer Hauptbahnhof. Ab dann fahren täglich zwei Züge morgens (6.26 Uhr und 8.26 Uhr) über Berlin bis an die Ostsee. Die Ankünfte in Chemnitz erfolgen jeweils abends um 19.30 Uhr und 21.30 Uhr.
"Nur der erste Schritt"
"Ein bedeutender Tag für unsere Stadt: Nach 16 Jahren erscheint Chemnitz endlich wieder auf der Landkarte der Fernverkehrsanbindung. Ein Grund zum Feiern, aber nicht zum Ausruhen", sagte Chemnitz' Oberbürgermeister Sven Schulze bei der Vorstellung der Pläne im März. Denn trotz der Bedeutung könne dies nur ein erster Schritt sein: "Wer die Bahn als attraktives und ökologisches Verkehrsmittel etablieren möchte, braucht weitere Verbindungen über Leipzig in den Westen und auch in den Süden Deutschlands."
Einer Kulturhauptstadt würdig
Verkehrsminister Martin Dulig: "Ich freue mich persönlich, dass Chemnitz nach 16 Jahren endlich wieder einen Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn bekommt. Dies ist ein erster großer Schritt, nachdem Süd-Westsachsen in den 90er Jahren von der Bahn regelrecht abgekoppelt wurde. Der Freistaat Sachsen steht zu seinem Wort und bringt nun den Fernverkehr zurück nach Chemnitz." Ziel sei es gewesen, Fernverkehr nach Chemnitz zu holen, noch bevor die Stadt im Jahr 2025 zur Europäischen Kulturhauptstadt wird. "Mit der Verlängerung der Intercity-Linie 17 wird dies nun Wirklichkeit. Allerdings mahnt auch Dulig, man dürfe sich nicht auf dem bisher Erreichten ausruhen.
Vertrag läuft über 6,5 Jahre
Die Intercity-Züge, die ab Sonntag fahren, sind vierteilig und verfügen über Klimatisierung, Fußbodenheizung, Steckdosen am Sitzplatz, kostenfreies WLAN, ein Cateringangebot und Reservierungsmöglichkeiten. Die Finanzierung der Verbindung kostet jährlich rund 2,5 Millionen Euro und wird durch das Sächsische Wirtschaftsministerium finanziert. Der Vertrag läuft über 6,5 Jahre mit Option auf jährliche Verlängerung, maximal bis Juni 2032. VMS-Geschäftsführer Mathias Korda: "Wir erwarten am Sonntag viele Fahrgäste. Gern können Sie uns die schönsten Fotos von der ersten Fahrt für die Social-Media-Kanäle des VMS schicken. Die schönsten werden prämiert." Wer teilnehmen möchte, schickt seinen Schnappschuss entweder über die VMS-Facebook-Seite oder per E-Mail an presse@vms.de.