Chemnitz. Mit einem großen Familienfest wird am Samstag, 17. August, das 50-jährige Bestehen des ehemaligen "Fritz-Heckert-Gebietes" gefeiert. Mit Bühnenprogramm, Fahrzeugschau, Buchvorstellung, Rundfahrten, Live-Musik und reichlich (N)ostalgie wollen die Veranstalter ab 11 Uhr auf der Fläche hinter dem Vita-Center an die Bedeutung des ältesten Plattenbaugebietes der DDR erinnern. "Wir wollen die Messlatte hochlegen für alle Neubaugebiete der Republik, die in den kommenden Jahren ebenfalls ihr 50. Jubiläum feiern", kündigen die Veranstalter des Festes an.
Bühnenprogramm mit Gruppa Karl-Marx-Stadt
Los gehts es 11 Uhr mit der offiziellen Begrüßung, bevor das Bühnenprogramm um 11:30 Uhr mit einer japanischen Trommelshow des Vereins Hibi Daiko startet. Ab 13 Uhr sorgt eine Ballettvorführung des Kolorit e.V. für Unterhaltung, Im Anschluss zeigt die Tanzgruppe "Kaukasische Flowers" ihr Können. Um 14:30 Uhr betreten die Ikarus Line Dancer die Bühne betreten. Um 15 Uhr tritt die Gruppe Sawa Sawaley auf, bevor die Gruppa Karl-Marx-Stadt um 17 Uhr das Programm abschließt. Radio T ist zudem mit einer Live-Übertragung vor Ort, während Fritz-Eis und Heckert-Bier für das leibliche Wohl sorgen.
Grundstein kehrt an seinen Ursprungsort zurück
Darüber hinaus stehen einige Einweihungen und Premieren auf dem Festprogramm: Bürgermeister Michael Stötzer enthüllt um 12:30 Uhr vor dem Vita-Center eine Informationsstele zum Stadtteil Morgenleite. Im Anschluss wird die Interventionsfäche Park Morgenleite - hinter dem Vita-Center, Wladimir-Sagorski-Straße 22 - eröffnet. Zusätzlich kehrt der Grundstein des ehemaligen Heckert-Gebietes an seinen Ursprungsort zurück. Der restaurierte Grundstein wird 13:15 Uhr durch Oberbürgermeister Sven Schulze am Wenzel-Verner-Platz, Nähe Wenzel-Verner-Straße 64, neu verlegt. Zwischendurch war der Stein am Finanzamt Chemnitz-Süd fast in Vergessenheit geraten. Noch mehr Erinnerungen verspricht Autorin Manuela Klitzsch, die in der Stadtteilbibliothek um 14 Uhr ihr Buch "Mein Kinderzimmer in den Wolken" vorstellen wird.
Zwischen Nostalgie und Transformation
Unter dem Motto "Pappe trifft Platte" treffen sich von 10 bis 16 Uhr auch Besitzer und Fans von DDR- und Ostblockfahrzeugen auf der Anlieferungsstraße hinter dem Vita-Center Chemnitz. Mehr als 30 Fahrzeuge haben sich für das Event angemeldet. Noch mehr Nostalgie versprechen die Rundfahrten in einem Ikarus-Bus. "Die meisten Anwohner haben den Stadtteil bis heute nicht in ihrer ganzen Dimension erfassen können. Wer im Norden lebt, hat meist wenig mit dem Süden zu tun und umgekehrt. Die Busfahrten führen durch alle Baugebiete und führen auch den Transformationsprozess vor Augen, der in den vergangenen Jahrzehnten hier stattgefunden hat. Die Fahrten starten und enden vor dem Vita-Center", sagt Norbert Engst vom Chemnitzer Geschichtsverein. Er ist einer der Initiatoren des Jubiläumsfestes, an dem auch die Bürgerplattform Chemnitz-Süd, die Wohnungsgenossenschaft "Einheit", das Sächsische Fahrzeugmuseum und die Stadt Chemnitz mitwirken.
Sommerfest des Geschichtsvereins am Sonntag
Am Samstag geht die Festveranstaltung übrigens in der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde mit dem traditionellen Sommerfest des Chemnitzer Geschichtsvereins in die zweite Runde. Ab 15 Uhr warten neben Kaffee und Kuchen ein Vortrag zum Thema "Kunst im Heckert-Gebiet", eine Podiumsdiskussion zu Bauphasen und Alltag sowie Musik des des Convivium Musicum Chemnicense auf interessierte Gäste. m Jahr 1974 erfolgte im Süden Karl-Marx-Stadts die Grundsteinlegung für ein städtebauliches und gesellschaftliches Großprojekt in bis dahin unbekannten Dimensionen. Auf einer Fläche von 750 Hektar lebten in 32.300 Wohnungen zeitweise 92.000 Menschen. In den vergangenen 50 Jahren sind mindestens 150.000 Chemnitzerinnen und Chemnitzer mit diesem Teil der Stadt verbunden gewesen.
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