Colin Farrell wurde erst im vergangenen Jahr für seine Darbietung im preisgekrönten Spielfilm "The Banshees of Inisherin" für einen Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert. Für den Zweifach-Vater ging in diesem Jahr ein weiterer großer Traum in Erfüllung, denn er durfte die Hauptrolle in der HBO-Serie "The Penguin" (zu sehen auf Sky und über WOW) übernehmen.
Als "Batman"-Bösewicht Oz Cobb zeigt sich Farrell dabei von seiner besonders düsteren Seite, während er versucht, Gotham City an sich zu reißen. Im Interview mit der Agentur teleschau schwärmte er: "Teil dieser 'Batman'-Welt zu sein, war einfach nur gigantisch." Dass am Montag, 11. November, das große Serienfinale läuft, löse bei dem Schauspieler gemischte Gefühle aus. "Es war eine intensive Zeit am Set, an die ich mich noch lange erinnern werde", so der gebürtige Ire.
"Jeden Tag wurde ich neu geboren"
Colin Farrell erklärte nachdenklich: "Alleine das Ablegen meiner ganzen Prothesen hat am Ende des Tages 45 Minuten gedauert. Es war eine echte Erleichterung nach 15 Stunden im Kostüm! Ich brauche aber kein Mitleid, denn es war eine großartige Erfahrung." Gleichzeitig fügte er hinzu: "Am Ende des Drehs wieder in meiner Haut zu stecken, war wie eine Wiedergeburt. Jeden Tag wurde ich neu geboren! Das hat mir tatsächlich auch dabei geholfen, wieder zu mir selbst zu finden. Das war wichtig."
In "The Penguin" musste Colin Farrell teilweise skrupellos sein im Kampf gegen seine Feinde. Eine Charaktereigenschaft, mit der sich der Schauspieler privat nicht identifizieren kann. Dennoch beschrieb er im Interview, wie er ein gewisses Verständnis für seine Rolle finden konnte: "Er wurde gemobbt. Er wurde von der Gesellschaft grausam behandelt. Ich will damit keine Tat rechtfertigen, aber oft genug gilt: Wenn ein Mensch eine grausame Tat begeht in dieser Gesellschaft, dann wurde er meist selbst irgendwann in seiner Vergangenheit grausam behandelt. Bei Oz war das auf jeden Fall so."
Täglich in die Rolle des Serien-Fieslings Oz Cobb zu schlüpfen, hinterließ bei dem bodenständigen Filmstar dennoch Spuren, wie er offen zugab: "Zum Ende hin war ich total schlecht gelaunt, weil die Figur einfach so unbarmherzig böse ist. Selbst nach dem Dreh hat mich das wirklich runtergezogen. Dementsprechend war ich froh, als alles vorbei war." Wie er es geschafft hat, wieder auf positive Gedanken zu kommen? "Ich habe mir in meinem Hotelzimmer ganz oft Pixar-Filme wie 'Findet Nemo' angesehen. Ehrlich - ich musste positive Filme anschauen und keinen düsteren Kram. 'Findet Nemo' war perfekt dafür."