Handy-Kameras sind zu einem unverzichtbaren Werkzeug des modernen Alltags geworden, da sie es ermöglichen jederzeit besondere Momente festzuhalten und das eigene Leben zu dokumentieren. Doch die Obsession mit Selfies hat auch ihre Schattenseiten: Immer häufiger hört man von tragischen Unfällen, bei denen Menschen während der Jagd nach dem perfekten Selfie ihr Leben verloren haben. Studien zufolge stammen die meisten "Selfie Toten" aus Indien. Platz zwei und drei belegen die USA und Russland, wobei die USA Spitzenreiter für die meisten Selfie-Toten durch den Einsatz von Schusswaffen ist. Grund für den tragischen Tod aufgrund eines einzelnen Selfies sind meist Stürze aus großer Höhe, Schusswaffen, Selfies mit wilden Tieren oder Verkehrsmittel.
Richard Jacobson - majestätische Berge raubten ihm nicht nur den Atem, sondern auch sein Leben
Richard Jacobson, ein 21-jähriger Wanderer unternahm Anfang 2022 mit seinem Freund einen Camping- Ausflug in die Superstition Mountains in Arizona, östlich von Phoenix. Als er ein Selfie von sich und der atemberaubenden Aussicht im Hintergrund machen wollte, um den Moment für immer festzuhalten, rutschte er aus und stürzte in den Tod. Die Leiche von Jacobson wurde ca. 213 Meter unterhalb der Campingstelle der Wanderer gefunden. Ein Freund beschrieb Jacobson als Jäger, Wanderer und Naturbursche und findet, dass er zwar auf tragische Weise, aber dennoch bei dem, was er gern gemacht hat, gestorben ist.
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Majestätische Berge raubten ihm nicht nur den Atem, sondern auch sein Leben. Foto: pixabay
Oscar Otero Aguilar - der Schuss ging nach hinten los
Der 21-jährige Oscar Otero Aguilar betrank sich eines Abends mit Freunden. Später am Abend kam er auf die waghalsige Idee, ein Selfie mit einer Waffe zu schießen. Laut dem Polizeibericht wusste er zu der Zeit nicht, dass die Waffe geladen war. Während er verschiedene Posen einnahm, fuchtelte er mit der Waffe herum und schoss sich versehentlich in die Stirn. Ein Nachbar hörte seinen Schrei und rief sofort die Polizei. Leider erlag Aguilar auf dem Weg in das Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.
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Der Schuss ging nach hinten los. Foto: pixabay
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Der Schuss ging nach hinten los. Foto: pixabay
Indischer Taxifahrer - Tod durch Leichtsinn
Ein indischer Taxifahrer aus dem Bundesstaat Odisha fuhr auf dem Rückweg von einer Hochzeit mit einigen Gästen durch einen Wald, als er einen verwundeten und reglosen Bären entdeckte. Sofort zückte er sein Handy und wollte ein Selfie mit dem wilden Tier machen. Seine Mitfahrenden Gäste warnten ihn noch vor der Aktion, doch der Taxifahrer hörte nicht. Bei dem Versuch, ein Selfie zu machen, reagierte der Bär plötzlich aggressiv, attackierte den Taxifahrer und zerfleischte ihn. Anstatt zu helfen, filmten die Mitfahrenden die grausame Tat.
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Tod durch Leichtsinn. Foto: pixabay
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Tod durch Leichtsinn. Foto: pixabay
Essa Ricker, Kelsea Webster und Savannah Webster - tragisches Zug-Selfie
Die 15-jährigen Mädchen Essa Ricker und Kelsea Webster und die 13-jährige Savannah Webster wollten zusammen ein Selfie zwischen zwei Zuggleisen auf der Kreuzung Covered Bridge Canyon und State Route 6 im Spanish Fork Canyon schießen. Die Freude war groß, als auf dem nebenanliegenden Gleis ein Zug kam und an ihnen vorbeifuhr. Der Luftzug ließ ihre Haare im Wind wehen und Savannah postete freudig das Selfie auf Facebook. Der Lokführer des Zugs bemerkte die Mädchen und entdeckte nicht weit von ihnen entfernt, auf dem gleichen Gleis, auf dem die Mädchen standen aus entgegengesetzter Richtung einen weiteren Zug mit rasender Geschwindigkeit näherkommen. Er versuchte noch die Mädchen zu warnen, diese ignorierten jedoch das Zug Horn. Es wird vermutet, dass die drei das Gleichgewicht verloren, von dem abbremsenden Zug erfasst und an den anderen Zug geschleudert wurden. Essa Ricker und Kelsea Webster starben noch am Unfallort. Savannah Webster wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, in dem sie einige Tage später ihren Verletzungen erlag.
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Tragisches Zug-Selfie. Foto: pixabay
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Tragisches Zug-Selfie. Foto: pexels
Xenia Ignatyeva - tödliche Klettertour
Die 17 -jährige Xenia Ignatyeva kletterte, um das perfekte Selfie zu schießen auf eine Eisenbahnbrücke in der russischen Stadt Sankt Petersburg. Nachdem sie das Selfie geschossen hatte, verlor sie das Gleichgewicht und stürzte. Um den Sturz abzufangen, versuchte sie, sich an der Hochspannungsverbindung, die entlang der Brücke verlief festzuhalten und wurde von 1500 Volt Strom geschockt, bevor sie auf dem Boden aufkam und starb.
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Tödliche Klettertour. Foto: pixabay
Warum Sicherheit immer vor dem perfekten Bild stehen sollte
Es ist wichtig bei dem Erstellen von Selfies stets achtsam zu sein und die Umgebung im Blick zu haben. Das Risiko, das mit dem Streben nach dem perfekten Selfie einhergeht, sollte nie unterschätzt werden. Unüberlegte Handlungen können zu gefährlichen Situationen führen, sogar zum Tod. Deshalb ist es unerlässlich, das persönliche Wohlergehen immer an erster Stelle zu setzen. Es mag verlockend sein, einen atemberaubenden Hintergrund oder die perfekte Pose zu finden, aber letztendlich sollte immer die eigene Sicherheit und die der Umstehenden im Vordergrund stehen. Das Leben ist kostbar und sollte immer Vorrang vor dem perfekten Selfie haben.