Die Frage, wie man sich davor geschützt werden kann, dass bei Social Media geteilte Inhalte zweckentfremdet werden, bereitet vielen Menschen Sorge. So sehr, dass viele Nutzer bereit sind, alles Mögliche zum Schutz ihrer Privatsphäre zu tun - selbst wenn es völlig zwecklos ist. Auch Prominente sind vor solchen Fehler nicht gefeit: Jessica Chastain, Julianne Moore und zahlreiche weitere Hollywood-Stars sind jüngst auf eine vielfach bei Facebook und Instagram geteilte Betrugsnachricht hereingefallen.
Die Erklärung, die die Prominenten geteilt haben, beginnt mit einer "Anwaltsnachricht", in der Meta - die Muttergesellschaft von Instagram und Facebook - darauf hingewiesen wird, dass sie keine Erlaubnis haben, öffentliche Bilder zum Zweck des sogenannten "Data Scraping" zu verwenden. Der vielfach geteilte Post bezieht sich darauf, dass das Unternehmen Berichten zufolge öffentliche Facebook- und Instagram-Fotos und -Posts seiner Nutzer verwendet, um seine KI zu trainieren.
In der Erklärung wurde angegeben, dass ein Anwalt geraten habe, den Text zu posten, "da die Nichtbeachtung rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann". Alle Meta-User müssten demnach eine Erklärung abgeben, ansonsten werde "davon ausgegangen, dass Sie mit der Verwendung Ihrer Daten und Fotos einverstanden sind". Der Post endete mit einem persönlichen Statement: "Ich erteile Meta oder anderen Personen nicht die Erlaubnis, meine persönlichen Daten, Profilinformationen oder Fotos zu verwenden."
Meta versucht Bedenken zu zerstreuen
Zu den Prominenten, die die Erklärung gepostet haben, gehörten laut "Just Jared" Julianne Moore, Jessica Chastain, Cynthia Erivo, Sarah Paulson, Luke Evans, James McAvoy, Ashley Tisdale und Lily Aldridge. Wie die Faktencheck-Seite Snopes jedoch feststellte, kann diese Art von Erklärung Meta nicht davon abhalten, Inhalte der User zu verwenden. Facebook-Nutzer könnten die Datenschutz- oder Urheberrechtsbestimmungen, denen sie bei der Anmeldung zugestimmt haben, nicht rückwirkend aufheben. Auch neuen Datenschutz- oder Urheberrechtsbestimmungen von Facebook könne man nicht einfach widersprechen, indem man einen Hinweis auf seinem Account poste.
Meta versucht indes, die Bedenken der User zu zerstreuen: Melinda Claybaugh, Datenschutz-Chefin bei Meta, sagte dem "Guardian", dass nur die Beiträge derjenigen verwendet werden, die sich entschieden haben, sie öffentlich zu machen, also nicht die privaten Beiträge, die nur für Personen sichtbar sind, mit denen man befreundet ist. Außerdem würden nur die Beiträge von Personen über 18 Jahren verwendet.
In Europa hat Meta die Markteinführung seiner KI-Anwendungen ohnehin vorerst aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) pausiert. Das Unternehme wurde von der EU angewiesen, "das Training seines großen Sprachmodells mit Daten europäischer Nutzer aus Datenschutzgründen einzustellen".