Zwickau. Das Puppentheater zeigt das vielleicht berühmteste Versteckspiel der Weltgeschichte auch während der Winterferien. Frei nach den Gebrüdern Grimm haben Heiki Ikkola und Hanno Wuckasch alias die Geschwister Grimmig vor fast 20 Jahren das Puppenspiel "Der Wolf und die sieben Geißlein" entwickelt und seitdem unzählige Male gespielt. Jetzt feierte das Stück Premiere in Zwickau mit Hanna Daniszewska und Calum MacAskill. Konzipiert wurde es vom Regisseur als Flachfiguren-Puppenspiel für Kinder ab vier Jahren, sehenswert ist es aber in jedem Alter.
Eine etwas andere Version
In seiner Version des Grimmschen Märchens werden die Geißlein von der verwitweten Ziege allein erzogen. Hanna Daniszewska spielt sie aber nicht als eine alte Geiß, die im Wald nach Futter sucht, sondern als mit stattlichen Hörnern ausgestattete coole Mutter, die einmal die Woche zum Frisör und zum Einkaufen geht und sprichwörtlich zu einem Raubtier wird, wenn es um das Wohl ihrer Kinder geht. Calum MacAskill spielt den bösen Wolf, der allerdings niemandem - außer den papiernen Geißlein - tatsächlich Angst einflößt.
Hanna Daniszewska und Calum MacAskill singen, spielen, tanzen, führen die Puppen und sorgen in den 60 Spielminuten für jede Menge Spaß. "Das habt ihr fein gemacht", lobte die Ausstatterin Bärbel Haage die beiden Akteure, aber auch den Bühnen- und Figurenbau, an dem der Puppenspieler Callum MacAskill mit beteiligt war. "Das Ganze muss nur noch ein bisschen rockiger werden", sagte der Regisseur, der sich bei der Tanzeinlagen-Musik für feurige Balkan-Klänge entschied. "Ihr müsst auch noch ein bisschen schneller werden" , riet Heiki Ikkola, der einen Tag zuvor mit seiner Inszenierung "Ente, Tod und Tulpe" für einen magischen Samstag für Erwachsene sorgte.
Beide Veranstaltungen waren nach den geltenden Bestimmungen aufgrund der Coronapandemie ausverkauft, sagte Puppentheaterdirektorin Monika Gerboc. In Zwickau ist das Puppenspiel "Der Wolf und die sieben Geißlein" in den Winterferien am 15., 16., 17. und 20. Februar (jeweils 10 Uhr) zu sehen.
erschienen am 13.02.2022