zwickau. Als am 4. November 2011 ein Banküberfall in Eisenach letztlich missglückte und ein Haus in Zwickau explodierte, ahnte zunächst kaum jemand, dass dies zur Selbstenttarnung einer beispiellosen Serie des Rechtsterrorismus in Deutschland seit 1945 führen sollte. Nach derzeitigem Kenntnisstand verübten die Täter des NSU zehn Morde, drei Bombenanschläge und mehrere Raubüberfälle. Sie lebten u.a. in Chemnitz und jahrelang in Zwickau.

 

Fokus auf Zwickau: Wurzeln des Rechtsterrorismus

Die von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Uni Leipzig und der TU Chemnitz erarbeitete Sonderausstellung "Zwickau und der NSU. Auseinandersetzung mit rechtsextremen Taten." versucht sich diesem Thema zu nähern. Die mehr als 35 Tafeln spannen einen Bogen von Taten und Opfern, über den NSU als Komplex oder die rechtsstaatliche Aufarbeitung bis hin zur Gedenkarbeit in Zwickau. Thematisiert werden beispielsweise das Netzwerk der Rechtsterroristen, Rückzugsorte, der NSU-Prozess oder Zwickau in der medialen Wahrnehmung.

 

Eröffnung am 1. September

Die Sonderausstellung, die am 1. September um 15 Uhr eröffnet wird, wurde von Dr. Piotr Kocyba (Uni Leipzig) und Dr. Ulf Bohmann (TU Chemnitz) erarbeitet. Der Eintritt ist während der Ausstellungsdauer bis 4. November frei. Unterstützt wird die Ausstellung durch das Sächsische Staatsministerium für Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung und mitfinanziert durch Steuermittel auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

 

Begleitprogramm zur Ausstellung:

 

Sonntag, 1. September, 15 Uhr:

Ausstellungseröffnung - Zwickau und der NSU. Auseinandersetzung mit rechtsextremen Taten (Eintritt frei).

 

Dienstag, 25. September, 14 Uhr:

Führung durch die Sonderausstellung "Zwickau und der NSU. Auseinandersetzung mit rechtsextremen Taten". In einer Führung geben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlrt einen Einblick in die Schau und ihre Entstehung (Eintritt frei).

 

Dienstag, 22. Oktober, 14.30 Uhr:

Filmvorführung: Der NSU-Komplex - Rekonstruktion einer beispiellosen Jagd (2016). Der knapp einstündige Dokumentarfilm von Stefan Aust und Dirk Laabs beleuchtet Netzwerke und Hintergründe des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), dessen Mitglieder Morde, Bombenanschläge und Banküberfälle begingen. Der Film ist Teil des Begleitprogramms der Sonderausstellung "Zwickau und der NSU. Auseinandersetzung mit rechtsextremen Taten", die vom 1. September bis 4. November 2024 im Museum Priesterhäuser Zwickau zu sehen ist (Eintritt frei, Voranmeldung empfohlen).

 

Dienstag, 29. Oktober, 14 bis 16 Uhr:

 

Jung im Dialog: Der NSU und Zwickau.Diskussion über den Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) und seine Bedeutung für Zwickau. Wie können wir als Gemeinschaft aus den Ereignissen lernen und heute darauf reagieren? Die Veranstalter laden ein zu einer interaktiven Dialogveranstaltung, bei der es auch darum geht, wie man sich demokratisch engagieren und einen positiven Beitrag leisten kann. Die Veranstaltung richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene ab 16 Jahren. Sie ist eine Veranstaltung des Aktion Zivilcourage e.V. aus der Reihe "JuDiO - Junger Dialog in Ostdeutschland"(Eintritt frei).

 

Barrierefreiheit und Öffnungszeiten

Die historischen Altbauten sind nicht barrierefrei. Das Personal ermöglicht auf Nachfrage betreffenden Personen individuell zugeschnittene Einblicke. Die Sonderausstellung sowie die Räume im Ergänzungsbau sind barrierefrei. ie Öffnungszeiten sind Dienstag bis Sonntag, sowie Feiertags 11.30 bis 17 Uhr. ährend der Sonderausstellung "Zwickau und der NSU. Auseinandersetzung mit rechtsextremen Taten" ist der Museumseintritt frei.