Mülsen. Am Mittwochnachmittag erhielt eine 66-Jährige in Mülsen einen Anruf von ihrem Sohn, zumindest war sie dieser Annahme. Am anderen Ende der Leitung hörte sie einen jungen Mann, der wimmernd seiner Mutter offenbarte einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Er reichte das Gespräch daraufhin an einen weiteren Unbekannten weiter, der sich als Beamter ausgab und schilderte, dass ihr Sohn festgenommen wurde.
Mann erschien an Wohnungstür der Geschädigten
Gegen eine Kautionszahlung wäre es jedoch möglich, ihn wieder auf freien Fuß zu setzen. In gutem Glauben ihren Sohn helfen zu können, bestätigte die Frau, einen geforderten fünfstelligen Betrag sofort verfügbar zu haben. Nur kurze Zeit später erschien ein Mann an der Wohnungstür der Geschädigten.
Unbekannter verließ Tatort per Fuß
Sie beschrieb ihn als etwa 25 bis 30 Jahre alt, ungefähr 1,70 Meter groß und von normaler Statur. Er trug eine Brille, eine dunkelgraue Wollmütze und eine graue Stoffmaske. Weiterhin war er mit einem blaugrauen Blouson und einer dunklen Hose bekleidet. Das Bargeld nahm er gegen 12.30 Uhr in einer viereckigen Keksdose mit Weihnachtsmotiven entgegen. Anschließend verließ er den Tatort fußläufig.
Insgesamt neun Anrufe dieser Art
Ein weiterer dieser perfiden Anrufe wurde am gestrigen Tag im Revierbereich Zwickau angezeigt, in Plauen summierten sie sich auf insgesamt neun. In diesen Fällen blieben die Anrufer aber glücklicherweise erfolglos.
Polizei bittet um Hinweise
Die Kriminalpolizei Zwickau bittet nun um Zeugenhinweise. Wer hat im Mülsener Ortsteil Thurm im Bereich Außenring / Schulstraße zwischen 12 Uhr und 13 Uhr einen Mann beobachtet, auf den die Personenbeschreibung zutrifft? Die Polizei fragt: "Hat er sich möglicherweise anschließend mit einem Fahrzeug vom Tatort entfernt, zu dem Sie Angaben machen können?" Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0375 428 4480 zu melden.
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