Der Ernteauftakt verlief bei trockenen Bedingungen im Juli zunächst gut, doch nun haben die Landwirte Sorgen. Denn mit einem Wetterwechsel kamen kühlere Temperaturen und Regen. Letzterer wird zwar von den Pflanzen, die noch länger auf den Feldern stehen, dringend gebraucht, macht die Ernte von Raps, Gerste oder Weizen aber schwierig. Voraussichtlich bleibt das Wetter nun auch noch einige Tage sehr wechselhaft und nass.
Angespannte Lage bei Weizen, Gerste und Raps
Von der Agrargenossenschaft Lungwitztal wurde eine in der Region nicht alltägliche Feldfrucht bereits eingefahren. Bei Lichtenstein wurden Futtererbsen angebaut. "Es handelt sich um Saatgutvermehrung", erklärt Andreas Grellmann, Vorstand der Agrargenossenschaft und ist mit der Ernte zufrieden. Die Saatgutvermehrung wird von den Landwirten auch bei Futtergräsern oder Soja betrieben. Damit lässt sich gutes Geld verdienen, zumindest wenn man die nötige Erfahrung hat und die Bedingungen passen. Bei Weizen, Gerste oder Raps sind die Lagen nicht nur wegen des Wetters angespannt. Denn die Weltmarktpreise sind geringer als erhofft, während die Kosten für Diesel, Düngemittel oder Pflanzenschutz hoch sind.
Verständnis für die Arbeit der Landwirte gefordert
Eine Herausforderung ist auch die Logistik. Denn wieder einmal sind ausgerechnet in der Erntezeit besonders viele Straßen aufgrund von Baumaßnahmen gesperrt. "Es ist natürlich wichtig, dass Straßen gebaut werden. Aber das müsste manchmal besser abgestimmt sein", sagt Grellmann. Außerdem appelliert er an alle Verkehrsteilnehmer, dass sie Verständnis für die Arbeit der Landwirte haben, die mit ihren großen Fahrzeugen derzeit viel unterwegs sind, aber eben meist mit einem etwas verhalteneren Tempo. Auch die Arbeit bis in den späten Abendstunden ist während der Erntezeit oft unvermeidbar, denn wenn das Wetter passt, muss die Ernte schnell vom Feld.
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