Zwickau. Es geht um die Zukunft des Automobilzulieferers GKN Driveline am Standort Zwickau, wo 850 Mitarbeiter beschäftigt sind. Bereits am 18. Januar hatte die Geschäftsführung von GKN Driveline das Aus für den Standort Zwickau-Mosel bekanntgegeben.

Das Aus nach über 42 Jahren

Betroffen sind die Beschäftigten und weitere Zulieferunternehmen, die für das GKN-Werk Teile fertigen. Das Werk hat eine lange Tradition - zieht man die Pläne durch, wäre es nach mehr als 42 Jahren das Aus. Das Gelenkwellenwerk gehörte ab 1981 zum VEB Sachsenring und ist nach der Wende vom Automobilzulieferer GKN Driveline übernommen worden.

Lautlose Werksschließung nicht möglich

Nach der angekündigten Werksschließung geht die Warnstreik-Welle, die letzte Woche begonnen hat, weiter. So legten jetzt alle drei Schichten vier Stunden früher die Arbeit nieder als zuvor. Benjamin Zabel, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau sagt, Geschäftsführung und Eigentümer müsse endlich klar werden, dass eine lautlose Werksschließung mit dieser Belegschaft nicht machbar ist.

Neue Verhandlungsrunde am Montag

Bisher stocken die Verhandlungen - die jüngste Verhandlungsrunde sei erfolglos abgebrochen worden. Man erwarte ganz einfach ein Angebot der Arbeitgeberseite, wie Thomas Knabel, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Zwickau erklärt. Kommenden Montag soll es eine neue Runde am Verhandlungstisch geben. Doch die Zeit werde jetzt langsam enger, so Knabel: "Wir haben deutlich gemacht, dass die Arbeitsniederlegungen bisher Warnstreiks waren. Wenn alles nichts hilft, werden wir das Ganze kommende Woche noch einmal ausweiten in Richtung 24-Stunden-Streiks. Doch wenn das nichts bringt, ist das nächste Mittel die Urabstimmung. Doch das will keiner. Wir sind nicht daran interessiert zu streiken, sondern das es Lösungen gibt."

Ziel: Standort in Mosel erhalten

Der normale Weg wäre, so Knabel, dass das Unternehmen mit dem Betriebsrat einen Sozialplan aushandelt, aber wir haben noch einen draufgelegt und sagen, wir wollen das im Zweifel über einen Sozialtarifvertrag entscheiden. Man habe dem Unternehmen eine Sozialplan-Forderung mitgeteilt, wobei man der tiefsten Überzeugung sei, der beste Sozialplan ist der, den es gar nicht gibt. Schließlich ist es das Ziel, den Standort in Mosel zu erhalten.