Limbach-Oberfrohna. Mitte letzten Jahres bestand die Gedenkstätte für Carl Friedrich Goerdeler an der gleichnamigen Straße seit 20 Jahren. Im Juli 2000 war der Gedenkstein für den Widerstandskämpfer unter Beteiligung zahlreicher Gäste einst enthüllt worden. Der Landtagsabgeordnete Jan Hippold (CDU) hatte Jahre später noch eine Aufwertung des Areals initiiert und gehofft, dass sich die Bürger der Stadt um die kleine Anlage am Park kümmern würden. Diese Hoffnung wurde nun ein weiteres Mal bitter enttäuscht: Vor kurzem lag der Gedenkstein schon wieder neben der tragenden Säule, vermutlich abgetreten oder abgeschlagen. Meist sind es Bauhof-Mitarbeiter, die auf ihren Touren den Schaden feststellen. Die Stadtverwaltung erstattet Anzeige gegen Unbekannt. Das örtliche Unternehmen Naturstein Kretschmar hat inzwischen die Platte repariert und wieder angebracht.
Wer hat etwas gegen das Gedanken?
Trotzdem bleibt es unklar, wem immer wieder die kleine Gedenkstelle ein Dorn im Auge ist. Im Vergleich zur Vergangenheit wohnen rund um den Platz mit seinem mittigen Park inzwischen auch wieder mehr Bürger, sodass die Gefahr, beim Abtreten/Abschlagen entdeckt zu werden, größer geworden ist. Es war bereits in den 1950er Jahren, als die Stadt den Kommunalpolitiker und Juristen durch die Benennung der Straße ehrte. Dieser beteiligte sich aktiv am Widerstand gegen Hitler und war am Attentat Stauffenbergs am 20. Juli 1944 beteiligt. Deshalb wurde er verhaftet und 1945 in Berlin-Plötzensee hingerichtet. Den Jahrestag des Attentats nutzte die Stadt, um einen Gedenkstein für Goerdeler zu enthüllen.
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