Werdau. Musiklehrer Dorian Müller war vom Talent des fünfjährigen Linus sichtlich begeistert. Der Junge aus Meerane schnappte sich der Reihe nach die Trompete, das Horn, die Posaune und die große Tuba - aus allen Instrumenten kam mindestens ein kräftiger Ton heraus. "Mit der Tuba muss er vielleicht noch ein paar Jahre warten, aber mit der Trompete und dem Horn könnte es schon etwas werden", sagte der Pädagoge mit Adresse an Linus' Eltern Carmen und Toni Gäbler, welche die Einschätzung recht gelassen zur Erkenntnis nahmen. Schließlich besucht ihr Sohn in Meerane über den Kindergarten bereits die musikalische Früherziehung. "Auf ein bestimmtes Instrument hat sich Linus noch nicht festgelegt, deswegen wollten wir den Tag der offenen Tür nutzen", sagte Carmen Gäbler, die zu Hause mit ihrem Mann Geige spielt. Ihrem Sprössling wollen sie die Violine allerdings nicht aufzwingen. "Es wäre zwar schön, wenn Linus irgendwann einmal mit uns gemeinsam spielen würde. Aber zur Zeit sieht es danach nicht aus", meinte die junge Frau, während ihr Sohn mit seinen Vati bereits das nächste Instrument anvisierte.
Hohe Nachfrage
"Wir freuen uns, dass wir nach der Corona-Zeit wieder ohne Auflagen unser Haus öffnen können", sagte Musikschulleiterin Silke Blum, die am Samstagvormittag mit ihrer Kolleginnen und Kollegen alle Hände voll zu tun hatte. Denn schon zur Eröffnung des Tages der offenen Tür im Konzertsaal gab es keine freien Plätze mehr. Anschließend gab es in den zehn Unterrichtsräumen der Villa fast durchweg kurze Warteschlangen. Auch bei Silke Blum, die an Klarinette und Saxofon unterrichtet. An ersten Instrument versuchte sich die vierjährige Mathilda, was ihre Eltern sichtlich beeindruckte. "Ich habe für diese Woche schon mal einen Termin für die musikalische Früherziehung gemacht", lachte mit Daniel Lenk ihr Vati, der selbst kein Instrument spielt.
In einem der Nachbarräume hatte Gitarrenlehrer Markus Meiner eher die älteren Musik-Fans zu "bedienen". So konnte es der 16-Jährige Benjamin Hirche aus Werdau kaum erwarten, die E-Gitarre um den Hals zu bekommen. "Ich höre sehr gerne Rockmusik, wobei für mich die Gitarristen im Mittelpunkt stehen", meinte der großgewachsene Jugendliche, der ohne Probleme den Saiten ordentliche Töne entlocken konnte. Zeitgleich hatte Gerald Schmidt aus Crimmitschau eine klassische Konzertgitarre umhängen. "Ich will für meine Arbeit im Pflegeheim nicht nur ein Instrument erlernen", betonte der 57-Jährige auf die Frage nach seinem musikalischen Ziel.
Nächstes Konzert
Am Rande des Aktionstages kündigte Silke Blum die nächsten Konzerte der Musikschule am 12. März in der Crimmitschauer Tuchfabrik und am 24. Juni in der Muldentalhalle Wilkau-Haßlau an. "Wir wollen neue Konzertsäle ausprobierten", meinte die Musikschulleiterin.
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