Suchtberater erwarten Pandemiefolgen

Beratung Gefahr durch Alkohol wird unterschätzt

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Region. Die Corona-Pandemie macht auch den Mitarbeitern in den Sucht- und Drogenberatungsstellen der Region Sorgen. Zwar gibt es noch keine deutlichen Auffälligkeiten, doch die Fachleute rechnen mit wachsenden Probleme. Die Sucht- und Drogenberatungsstelle des Diakoniewerkes Westsachsen hat ihren Sitz in Hohenstein-Ernstthal und betreibt Außenstellen in Glauchau, Lichtenstein und Limbach-Oberfrohna.

"Es ist davon auszugehen, dass mehr zum Alkohol gegriffen wird. Aber das wird nicht sofort zum Problem", schätzt Leiterin Conny Rosemann-Dittrich ein. Aus einem riskanten Konsum kann aber eine Gesundheitsgefahr und eine Sucht werden, vor allem weil dafür relativ geringe Mengen ausreichen. Als gesundheitlich unbedenklich gelten unter Fachleuten rund 20 Gramm Alkohol pro Tag bei einem erwachsenen Mann. Das entspricht einer Flasche Bier. "Dann sollte es aber auch ein oder zwei Tage pro Woche ohne Alkohol geben", sagt die Suchtberaterin. Die große Präsenz von Alkohol im Alltag sieht sie ebenso kritisch, wie die Werbung und den Verkauf an exponierten Stellen.

Unklare Lage bei illegalen Drogen

Beim Konsum von illegalen Drogen ist eine Einschätzung derzeit schwierig. Durch die Grenzschließungen und Kontrollen sei der Nachschub wahrscheinlich nicht mehr so einfach ins Land zu bringen. Riskant wird es, wenn Abhängige dann selbst Substanzen wie Crystal Meth herstellen. Die Sucht- und Drogenberatungsstelle ist telefonisch unter der Nummer 03723-412115 oder per Mail an sucht@diakonie-westsachsen.de erreichbar. Anfragen und Information sind auch anonym möglich.



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