Staatsschutz beschlagnahmt Nazi-Altar in Limbach

Blaulicht 53-Jähriger hatte Polizei selbst gerufen

Limbach-Oberfrohna. 

Limbach-Oberfrohna. Eine beachtliche Menge Waffen und Nazidevotionalien zogen Beamte der Polizeidirektion Zwickau am späten Dienstagabend aus dem Verkehr.

 

53-Jähriger hatte Polizei selbst gerufen

Einsatzkräfte des Polizeireviers Glauchau wurden Dienstagnacht zu einem Einsatz an der Georgstraße gerufen. Ein stark alkoholisierter Mann hatte aus seiner Wohnung heraus die Polizei gerufen. Der 53-Jährige machte am Telefon einen verwirrten Eindruck und bat um Hilfe.

 

Die eingetroffenen Beamten stellten in der Wohnung zwar keine hilflose Lage, wohl aber ein größeres Arsenal an Hieb-, Stich- und Schusswaffen fest. Bemerkenswert war insbesondere eine altarhafte Dekoration der Gegenstände im Wohnzimmer, zusammen mit Bildnissen und Symboliken aus der Zeit des Nationalsozialismus.

Die waffenrechtliche Relevanz der Gegenstände konnte vor Ort zunächst nicht abschließend beurteilt werden. Die Wohnung wurde gesichert und der Bewohner in ein Krankenhaus gebracht.

 

Mehrere Gegenstände sind strafrechtlich relevant

Am Mittwoch wurde die Wohnung dann im Beisein des Eigentümers wegen des Verdachts auf Verstöße gegen das Waffengesetz durchsucht. Die fachgerechte Beurteilung durch einen sachverständigen Beamten im Bereich Waffenrecht ergab, dass mehrere Gegenstände strafrechtlich relevant sind.

 

Beschlagnahmt wurden ein Patronengurt mit teils scharfer Munition, ein Totschläger, ein Stockdegen, drei Schlagringe, davon zwei mit Klinge, ein Butterflymesser und zwei Schlagmesser.

 

Der Beschuldigte verhielt sich einsichtig. Er gab außerdem freiwillig den beachtlichen Fundus an nicht strafrechtlich relevanten Gegenständen, bestehend aus Hieb-, Stich- und Dekowaffen, sowie Gegenstände mit Bezügen zum Nationalsozialismus ab.

 

Die Herkunft der Waffen sowie die weiteren Hintergründe und Umstände stehen im Fokus weiterer Ermittlungen. Der allein lebende Deutsche ist bisher nicht mit ähnlichen Delikten in Erscheinung getreten.

 

Unterstützt wurden die Kollegen von Kräften des Landeskriminalamtes Sachsen. Das Ermittlungsverfahren wird von der Staatsanwaltschaft Zwickau weiterführend betreut.



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