Gersdorf. Die Befürchtungen, dass nach der Schlammflut am letzten Augustwochenende viel Geld für die Schadensbehebung im Gersdorfer Sommerbad nötig sein wird, waren schon kurz nach der Katastrophe groß. Doch nun ist klar, dass die Summe im Millionenbereich liegen wird. Laut Bürgermeister Erik Seidel haben Fachleute und Planer einen Betrag von 4,5 Millionen Euro geschätzt, der für die Schlammbeseitigung aus dem Becken und die Reparaturen erforderlich sein wird. "Ohne Unterstützung können wir das nicht finanzieren", sagt Seidel, der sich um Fördergeld bemüht. Doch passende Förderprogramme zur Hochwasserschadensbeseitigung gibt es aktuell nicht mehr. Daher muss nun die Politiker entscheiden, ob sie dem über 80 Jahre alten Traditionsbad, das nicht nur die Gersdorfer zu schätzen wissen, helfen können.

 

Reguläre Badesaison 2023 kaum vorstellbar

Die noch im Becken vorhandene Schlammbrühe bleibt auch über den Winter dort. Denn bei Frost darf das Becken nicht leer sein, weil es sonst Schäden geben könnte. "Eine reguläre Badesaison 2023 ist kaum vorstellbar", sagt Seidel. Denn wenn erst im Frühjahr mit den Reparaturarbeiten begonnen werden könnte, ist die Zeit viel zu knapp. Im Sportverein Blau-Weiß Gersdorf machen sind nicht nur die Mitglieder der Abteilung Schwimmen Sorgen, wie es nun weitergeht. "Der Hartplatz der Fußballer ist auch betroffen und der Beachvolleyballplatz, an dem gerade gebaut wurde", sagt Vereinschefin Angela Rada. Ein kleiner Lichtblick ist die Spendenbereitschaft und die Hilfsbereitschaft für das Bad. Mehr als 20.000 Euro sind beim Förderverein Sommerbad bereits eingegangen. Sie sollen unter anderem in Reparaturen an Kinderspielgeräten gesteckt werden.