Zwickau/Leipzig. Der FSV Zwickau hat nach zwei Niederlagen in Folge in der Regionalliga-Nordost eine beachtliche Reaktion gezeigt, stand aber nach einem intensiven Spiel mit leeren Händen da. Gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig mussten sich die Schwäne mit 2:3 geschlagen geben. Vor 4.479 Zuschauern im altehrwürdigen "Bruno-Plache-Stadion" ging die Lok'sche durch Maderer früh in Führung, den zwischenzeitlichen Ausgleich von Könnecke korrigierte Kang in der 14. Minute. In der zweiten Halbzeit traf der eingewechselte Martens zum 2:2-Ausgleich. Es wäre ein verdienter Punktgewinn für die Westsachsen gewesen, doch dann kam die Nachspielzeit und ein Eichinger-Elfmeter.

 

Vier Veränderungen gegenüber dem VSG-Heimspiel

FSV-Trainer Schmitt sprach vor dem Aufeinandertreffen gegen 1. FC Lokomotive Leipzig von einem "fast perfekten" Kader, der ihm beim schweren Auswärtsspiel beim ungeschlagenen Tabellenzweiten zur Verfügung stand. Es fehlen aktuell einzig Voigt und Riesen sowie Ziemer, der langsam wieder herangeführt wird. Im Vergleich zur 0:3-Heimniederlage gegen die VSG Altglienicke gab es vier Veränderungen in der Schwäne-Startformation. Rüther, Sengersdorf, Kuffour, Dobruna starteten für Klein, Schlüsselburg, Dittrich und Eixler.

 

Vogelwilde Viertelstunde mit drei Toren

Das Spiel war gerade einmal zwei Minuten alt, schon schlug die Lok'sche eiskalt zu. Nach Flanke von Kang köpfte Maderer zur frühen Führung an. Beim vierten Saisontor des Stürmers war FSV-Schlussmann Hiemann machtlos. Die Gäste ließen sich davon jedoch nicht beirren und trafen in der achten Minute zum Ausgleich. Könnecke hämmerte aus 25 Metern den Ball kompromisslos in den Winkel. Für den Kapitän war es das erste Saisontor. Das Unentschieden hielt allerdings nicht lange, so stand es nach einer Viertelstunde bereits 2:1 für die Messestädter. Kang schloss einen Sololauf wuchtig ab. Für den Südkoreaner war es ebenfalls das vierte Saisontor. In der Folgezeit beruhigte sich das Spiel etwas, die Schwäne traten noch durch Dobruna mit zwei guten Kopfbällen und einem Somnitz-Schuss in Erscheinung, für Leipzig gab Abderrahmane einen guten Distanzschuss ab.

 

Elfmeter in der Schlussminute entscheidet Traditionsduell

Die Zwickauer kamen stark aus der Kabine und hatten sofort eine gute Gelegenheit, um den Ausgleich zu erzielen. Ein Könnecke-Schuss wurde erst pariert und anschließend ein Somnitz-Schuss auf der Linie geklärt. Danach erleuchteten erst einmal pyrotechnische Erzeugnisse unter dem Motto "Der Block brennt für Lok!" im Heimbereich den Abendhimmel. Im Gästesektor ging derweil ein einzelner Bengalo an. Beide Fanlager zündeten im Verlauf der zweiten Halbzeit jeweils noch einmal.

 

Erstes Saisontor

FSV-Trainer Schmitt reagierte in der 67. Minute mit einem Dreierwechsel: Dittrich, Klein und Martens kamen in die Partie. Nach dem Seitenwechsel war es eine auf überschaubaren Niveau mit seltenen Chancen. Für die Lok'sche hatte Wilton einen Kopfball, bei den Zwickauer konnte Pilger eine Martens-Vorlage nicht im Tor unterbringen. In der 80. Minute machte es Martens besser und schob überlegt zum 2:2-Ausgleich ein. Für den Offensivspieler war es auch das erste Saisontor.

 

Bittere Niederlage

Und dann kam die Nachspielzeit und ein unglücklicher Elfmeter. Kuffour wurde von Adigo angeschossen. Der eingewechselte Eichinger trat diesen, Hiemann ahnte die Ecke, war dran, nur kullerte der Ball final irgendwie hinter die Linie. Schiedsrichter Rasmus Jessen aus Berlin pfiff das Spiel nicht noch einmal an. Nach 94 Minuten jubelten die Leipziger und manifestieren damit den zweiten Tabellenplatz, während die Zwickauer die Fussballwelt nach dieser bittere 2:3-Niederlage nicht mehr verstanden.

 

Risikospiel - Pyrotechnik & Frieden im "Bruno"

Das Traditionsduell zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem FSV Zwickau wurde von der Polizei als Risikospiel eingestuft. Aus diesem Grund waren entsprechend im und um das "Bruno-Plache-Stadion" allerhand Einsatzkräfte positioniert. Unterstützung erhielt die Leipziger Polizeidirektion von mehreren Hundertschaften der sächsischen Bereitschaftspolizei. Dazu gehörte auch die Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft. Dazu war eine Drohne im Einsatz.

 

Polizeintervention

In der vergangenen Saison kam es sowohl beim Hinspiel in Zwickau als auch beim Rückspiel in Leipzig zu Vorfällen. In der "GGZ-Arena" suchten nach dem Abpfiff beide Fanlager die Auseinandersetzung und attackierten dabei Polizisten mit Steinen, Eisenstangen und Pyrotechnik. Des Weiteren verbrannten Lok-Fans während des Spiels eine geklaute FSV-Zwickau-Fahne und zerstörten weiterhin zahlreiche Toilettenanlagen und Drehkreuze. In Leipzig stibitzten Zwickau-Fans vor dem Spiel mutmaßlich zwei Lok-Fahnen, woraufhin 50 blau-gelbe Anhänger den Innenraum betraten und zum Gästeblock vordringen wollten. Die Polizei schritt ein und nach Verhandlungen wurden die Lok-Fahnen wieder zurückgegeben.

 

Heimspiel gegen emsige Eilenburger

Der FSV Zwickau empfängt am Sonntag, dem 15. September, um 13 Uhr den FC Eilenburg in der "GGZ-Arena". In der vergangenen Saison trennten sich beide sächsischen Teams 2:2-Unentschieden. Zimmermann und Dobruna konnten den Pausenrückstand vor 3.416 Zuschauern drehen, die emsigen Eilenburger kamen durch Zarube nach zum Ausgleich und entführten damit einen Punkt aus Zwickau.