Lichtenstein. Wie die DRK-Krankenhaus Lichtenstein gGmbH am Donnerstagmorgen mitteilte, wurde der beim Sächsischen Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt gestellte Antrag auf Rückgabe des vollstationären Versorgungsauftrages für Kinder- und Jugendmedizin am DRK Krankenhaus Lichtenstein zurückgezogen. Dieser Schritt resultiert aus der Klage der Stadt Lichtenstein, die Minderheitsgesellschafter ist und vor Gericht eine einstweilige Verfügung gegen die Pläne des DRK, das die stationäre Kinderklinik schließen will, erreicht hatte.

 

Personelle Lage verschärft sich

An der aktuellen Situation ändert das aber nichts. Die Kinderklinik ist seit dem 11. März vorläufig geschlossen, was vom DRK mit dem Personalmangel im fachärztlichen Bereich begründet wird. "Diese vorläufige und bis auf Weiteres gültige Einstellung des vollstationären Betriebs der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin muss also ungeachtet der Rücknahme des Antrages aufrechterhalten werden. Trotz umfangreicher Akquisebemühungen liegt uns nach wie vor keine Bewerbung einer Fachärztin oder eines Facharztes für Kinder- und Jugendmedizin vor", informiert Patrick Seidel, Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit beim DRK. Die personelle Situation habe sich durch eine weitere fachärztliche Kündigung sogar weiter verschärft.

 

Betreiber musste viel Kritik einstecken

Wie der Krankenhausbetreiber weiterhin mitteilte, sorgt der Gerichtsentscheid auch dafür, dass die Pläne für eine Kindertagesklinik derzeit nicht vorangetrieben werden können. Mit Rücknahme des Antrags erledigen sich faktisch auch die Bemühungen, eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am Krankenhausstandort Lichtenstein zu etablieren, da die rechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung dieses Konzeptes nicht gegeben sind. Wir bedauern die entstandene Situation insbesondere im Hinblick auf die kinderärztliche Versorgung der Region zutiefst und können nach wie vor nicht verstehen, warum die zukunftsweisende Strukturveränderung an dieser Stelle nachhaltig verhindert worden ist", heißt es im Schreiben des Betreibers, der für seine Schließungs- und Tagesklinikpläne in den vergangenen Monaten viel Kritik einstecken musste.