Gerichte wie Gräupcheneintopf und "Tote Oma" verbinden viele Sachsen nicht nur mit der Heimat, sondern beim Gedanken daran werden oft auch Emotionen geweckt. Wer hat nicht von seiner Mutter oder Oma solch traditionellen Gerichte auf eine Art und Weise zubereitet bekommen, wie es niemand anders vermochte? Genau an diesem Punkt setzen Kristina vom Dorf, die als "Sachsen Muddi" auf Instagram bereits über 50.000 Follower hat, und der Leipziger Kochbuchautor Jörg Färber, der auch als kochender Feuerwehrmann bekannt ist, an.

 

Verbindung zwischen Heimat, Sprache und Kulinarik

"In der Kommunikation mit meiner Community habe ich gemerkt, welch hohen Stellenwert sächsische Gerichte in Verbindung mit dem Heimatgefühl und Dialekt haben und dass diese bei den Menschen sehr häufig emotionale Punkte berühren", sagt Kristina vom Dorf. Und Jörg Färber pflichtet ihr bei: "Die sächsische Küche ist unheimlich beliebt. Bei Recherchen zu meinem Leipzig-Kochbuch bin in mit vielen Leuten ins Gespräch gekommen. Alle erinnerten sich an die Kindheit - und Kindheit ist Heimat. Da wird in vielen Familien noch einmal pro Woche Omas Lieblingsrezept gekocht und die ganze Familie an einen Tisch geholt. So entstand die Idee für eine Kochshow, bei der neben den Gerichten natürlich auch der sächsische Dialekt eine Rolle spielt. "Die Show soll fachlich gut, aber auch unterhaltsam sein", sagt Kristina und macht deutlich, dass der Dialekt und sächsische Fachbegriffe neben den Gerichten den wichtigsten Part in den Videos einnehmen. Doch wie haben die beiden für die Show eigentlich zueinander gefunden?

 

Skurrile Kennenlerngeschichte

"Das war witzig. Auf einem Social Media-Account einer sächsischen Tageszeitung wurde der Aufruf gestartet, berühmte Sächsinnen zu nennen. Da fiel mir natürlich gleich Lene Voigt ein und dann habe ich die anderen Kommentare verfolgt. Jörg hat dann Susanne Eger, Autorin des Leipziger Kochbuchus von 1745, genannt und darüber kamen wir ins Gespräch. Nach einer Verabredung auf der Leipziger Buchmesse wurde schnell klar: Wir machen etwas zusammen", erzählt die aus Langenreinsdorf stammende Kristina die etwas skurrile Kennenlerngeschichte der Kochpartner. Zu der Idee für die Kochshow wurde "So geht sächsisch", die Dachmarke des Freistaats Sachsen, mit ins Boot geholt. Auch unter der Kampagne "Sächsisch für alle" werden die Videos laufen.

 

Wie viele Folgen wird es geben?

Bei einem Drehtag in Leipziger wurden zunächst drei Pilotfolgen zusammengestellt. Dabei dreht sich kulinarisch alles um "Tote Oma", "Gräupcheneintopf" und den "Sächsischen Schnudendunker", ein Gericht aus Kartoffeln, Käse, Hackfleisch und Zwiebeln. Doch weitere Ideen sind bereits in Planung. "Wir wollen dabei nicht nur die ganz bekannten, sondern auch traditionelle Gerichte mit aufgreifen, die vielleicht noch nicht jeder Sachse kennt", gibt Kristina vom Dorf bereits einen Ausblick auf künftige Vorhaben . Und auch die Idee eines Kochbuchs ist den beiden schon in den Sinn gekommen. "Denn die sächsische Küche mit ihren einfachen, aber leckeren Gerichten" ist nach wie vor voll im Trend", sagt Jörg Färber abschließend.