Sachsenring. Am Freitag feiert mit Peter Kox ein Autorennfahrer seinen 60. Geburtstag, der einst am Sachsenring Geschichte schrieb.
Als vom 14. bis 16. September 2007 im Debütjahr des ADAC GT Masters die "Liga der Supersportwagen" erstmals auch auf der sächsischen Traditionsrennstrecke Station machte, trug sich auch der Niederländer in die Siegerlisten ein und sicherte sich so diesen unauslöschlichen Eintrag in den Geschichtsbüchern.
Premiere der Supersportwagen
Nach den Rennen des ADAC GT Cup im Rahmen des STW (Super Tourenwagen Cup) Ende der 1990er Jahre erlebte der Sachsenring 2007 mit dem ADAC GT Masters das Comeback edler Rennsportwagen. Das erste Rennen auf dem Sachsenring hatte am Samstag der Solostarter Christopher Haase knapp vor seinen Teamkollegen Peter Kox und Albert von Thurn und Taxis in einem zweiten Lamborghini Gallardo GT3 vom Team Reiter Engineering gewonnen.
Tags darauf hatten im zweiten einstündigen Rennen der Niederländer und der bodenständige Adlige aus Regensburg die Nase ziemlich deutlich vorn.
Am Ende der ersten Saison der neuen Serie lautete das Ranking wie am Samstag auf dem Sachsenring: Christopher Haase wurde mit 79 Meisterschaftspunkten vor Peter Kox/Albert von Thurn und Taxis mit deren 74 erster Gesamtsieger.
Langer Name abgekürzt
Petrus Dionysius Lambertus Theodorus "Peter" Kox wurde am 23. Februar 1964 in Eindhoven geboren. Auch er begann seine Karriere im Kart-Sport und konnte bis einschließlich 1982 einige regionale und überregionale Titel in diversen Serien einfahren. Natürlich war auch sein großer Traum die Formel 1. Ein Vorhaben, welches sich nach seiner Formel-Ford-Zeit und trotz seines Gewinns der Formel Opel Benelux 1989 sowie weiteren Jahren in der britischen Formel 3 und der Formel 3000 nicht in die Tat umsetzen ließ.
Daraufhin wechselte er zunächst in den Tourenwagen-Sport und wurde zum Beispiel 1995, nach zwei Jahren in der Niederländischen Tourenwagen Meisterschaft, als zweiter Fahrer neben Joachim "Jockel" Winkelhock im BMW-Werksteam Schnitzer Vize-Meister des deutschen STW. Dabei stand er allerdings klar im Schatten des stark rauchenden "Smoking Jo". Während der Schwabe sechs der 16 Saisonrennen gewann, blieb Peter Kox neben dem dennoch nicht unverdienten Vizetitel zumindest eine Pole Position.
Ebenfalls 1995 gewann Peter Kox zusammen mit Joachim Winkelhock sowie dem Briten Steve Soper in einem BMW 320i das berühmte 24 h-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps.
Über Tourenwagen zu GT-Sportwagen
1996 wechselte er in die Britische Tourenwagen Meisterschaft und bestritt wenig später mit einem McLaren F1 genannten und von einem Zwölfzylinder-BMW-Motor angetriebenen Boliden auch Sportwagenrennen. Mit solch einem gab er im selben Jahr auch sein Debüt bei den noch berühmteren 24 Stunden von Le Mans und belegte dabei zusammen mit dem Dänen John Nielsen und dem Deutschen Thomas Bscher als bestes Nicht-Porsche-Team den vierten Gesamtrang.
Ein Jahr später waren der Italiener Roberto Ravaglia und der Franzose Eric Helary seine Partner, mit denen er Gesamtdritter wurde.
Nach dem Ende seines BMW-Vertrags fuhr er Tourenwagenrennen für Honda und in Le Mans für ein privates Ferrari-Team, mit dem er 2003 einen Klassensieg feierte. Insgesamt ging er beim Langstrecken-Klassiker 13 Mal an den Start.
Leises Karriereende
Nach Einsätzen im ADAC GT Masters sowie in der FIA-GT-Meisterschaft kehrte Peter Kox anlässlich des einzigen Laufes zu einer Automobil-Weltmeisterschaft auf dem Sachsenring hierher zurück. 2011 war vom 12. bis 15. Mai die FIA-GT-Weltmeisterschaft vor den Toren Hohenstein-Ernstthals zu Gast, bei der Peter Kox im Wechsel mit dem österreichischen Ex-Formel-1-Piloten Karl Wendlinger einen Lamborghini Murcielago 670 R-S pilotierte. Im Qualifying Race kam an auf den zwölften Platz, im Champion Race schied man aus. Danach wurde es in Motorsportkreisen allmählich ruhig um Peter Kox.
erschienen am 23.02.2024