Zwickau."Der Erlkönig" ist die erste von drei deutschen Balladen, die im Zwickauer Puppentheater als virtuelles Puppentheater-Projekt entstehen. Das gab es deutschlandweit und wahrscheinlich auch darüber hinaus so noch nicht. Goethes "Erlkönig", "Die Goldgräber" von Emanuel Geibel und Georg Trakls "Melusine" sollen dabei mit 360-Grad-Filmtechnik, 3D und mit Sonic Raumklang realisiert werden. Für das digitale Projekt hatte die Einrichtung beim sachsenweiten Wettbewerb "Denkzeit Event" mit 50.000 Euro den Höchstpreis erhalten. Realisiert wird das Ganze in Zusammenarbeit mit der Westsächsischen Hochschule Zwickau und der Firma Vrendex, die für technische Umsetzung zuständig ist. Inzwischen sind die Dreharbeiten zur ersten Ballade "Der Erlkönig" abgeschlossen. Sven Hellbach, Professor für Informatik und Intelligente Systeme an der WHZ, Puppentheaterdirektorin Monika Gerboc, Dramaturgin Dominique Suhr und Vrendex-Geschäftsführer Manuel Dudczig, freuen sich als erste eine virtuelle Puppentheaterwelt erschaffen zu können.

Ende Januar ist die Premiere des Stücks geplant

Die Premiere des Stückes für Zuschauer ab 13 Jahren soll am 29. Januar im Puppentheater in Zwickau stattfinden. Ab Februar soll das digitale Erlebnis vor allem zuhause aber auch im Puppentheater angeschaut werden können. Auf der Internetseite des Puppentheaters kann man unter "360° Virtual Puppetry" schon jetzt den Trailer zu den Deutschen Balladen anschauen - ohne VR-Brille kann man allerdings nur erahnen, wie es wirklich ist, das zu erleben. "Wir bieten auf unserer Internetseite ab sofort Gutscheine für das virtuelle Erlebnis, der Erlkönig' an. Ab Februar 2022 kann das gewünschte Lieferdatum ausgesucht werden. Wir schicken zum gewünschten Termin alles, was zum Anschauen benötigt wird, bequem per Post zu. Man braucht kein Internet, um die Ballade anzuschauen. Das Einzige, was man selbst noch erledigen muss, ist, nach zwei (Miet)-Tagen die VR-Brille im vorfrankierten Paket einfach wieder an uns zurückzuschicken", sagte Gerboc. Innerhalb Deutschlands kostet das digitale Theatervergnügen 34,80 Euro. "Wir hoffen damit die Zuschauer, die sonst nicht ins Theater gehen, auch für die reale Welt des Figurentheaters begeistern zu können", sagt Monika Gerboc.

erschienen am 15.12.2021