Hohenstein-Ernstthal. Der Sachsenring Roll-out ist abgesagt bzw. bis auf weiteres verschoben. Am 17. April wollte die beliebte Old- und Youngtimer-Rennserie Moto Trophy die deutsche Grand-Prix-Rennstrecke zu Testfahrten nutzen, doch daraus wird nichts. Mit der ADAC Sachsenring Classic vom 7. bis 9. Mai, dem Motorrad Grand Prix von Deutschland vom 18. bis 20. Juni und dem ADAC GT Masters vom 1. bis 3. Oktober waren neun der zehn "Motorsport-Tage" 2021 vergeben und noch einer vakant. Diesen wollte der Promoter Klassik Motorsport in Gestalt des langjährigen Rennchefs von Kawasaki Deutschland, Manfred John (der jüngere Bruder des Ex-Rennfahrers Lothar John), als Test- und Einstellfahrt für die Teilnehmer der Moto Trophy sowie ein paar Gäste nutzen. Bis zuletzt haben die Verantwortlichen des ADAC Sachsen und Manfred John gewartet und gehofft, die Ein-Tages-Veranstaltung am übernächsten Samstag, wenn dann sehr wahrscheinlich hinter verschlossenen Toren, durchführen zu können. Doch die steigenden Inzidenzzahlen der vergangenen Wochen in der Region und die damit verbundenen Erlasse der Behörden mit den Einschränkungen haben dies nun endgültig verhindert.

Hohe Auflagen für Veranstaltungen

"Wir hatten gestern mit dem ADAC Sachsen nochmals ein Meeting bezüglich des Roll-outs auf dem Sachsenring. Wie fast nicht anders zu erwarten, mussten wir die Veranstaltung aber schweren Herzens absagen. Die Auflagen sind extrem hoch. Die Hoffnung, diese Veranstaltung als Pilotprojekt durchzuführen, wurde von der Landesregierung abgelehnt. Damit war die Absage besiegelt", erklärt Manfred John.

Der Saisonauftakt auf Deutschlands Grand-Prix-Kurs wäre der ideale Termin vor den ersten Meisterschaftsläufen gewesen, um den Winterrost abzuschütteln und Mann und Maschine zu testen. Derzeit prüfen der ADAC Sachsen und Klassik Motorsport, wenigstens einen Trainingstag während der Saison durchzuführen, sobald die Lockerungen dies erlauben. Damit käme man dem Wunsche vieler Teilnehmer nach, auf der legendären Rennstrecke mit den Rennmotorrädern trainieren zu können.

Rennprominenz war angekündigt

Genannt hatten über 180 Fahrer und Fahrerinnen, davon einige sogar aus Tschechien, der Schweiz, den Niederlanden und Schweden, die verteilt auf fünf Gruppen ausgiebig zum Fahren gekommen wären. Einige davon hätten den Sachsenring Roll-out sogar als ernsthaften Test angesehen. So hatten zum Beispiel das aus der WM in die IDM zurückkehrende Kiefer Racing Team mit seinen Piloten Luca Grünwald und Björn Stuppi die BMW S 1000 RR gern genau dort eingestellt, wo die IDM Superbike 1000 im Rahmen der ADAC Sachsenring Classic ihr zweites Saisonrennen austragen will.

Des Weiteren hatte das Bischofswerdaer Freudenberg Racing Team mit dem letztjährigen IDM Supersport-300-Meister Lennox Lehmann aus Dresden, Dirk Geiger und sogar dem WM-Piloten Victor Steeman genannt. Eine vierte KTM RC 390 hätte der Teamchef Carsten Freudenberg "himself" über die Berg- und Talbahn geprügelt.

Nick Fischer wollte mit einer Yamaha R6 seinen Aufstieg von der 300er- in die 600er-Klasse vorbereiten und hätte dabei Unterstützung vom Herrn Papa Manfred (Sieger des legendären Superbike-Rennens 1990 auf dem alten Sachsenring) auf einer Yamaha R1 bekommen.

Ebenso wollten die Einheimischen Ex-Rennfahrer Stefan Tennstädt aus Rodewisch, der Ex-Auerbacher Thomas Wittig, Patrick Unger aus Oberlungwitz, Sirko Wache aus St. Egidien, Marie Mende aus Gersdorf und der Schweizer Ex-Vizeweltmeister Rolf Blatter, der in Geringswalde einen Zweitwohnsitz hat, mal wieder ein paar flotte Runden drehen.