"Mit welchen Aktionen in der Suchtprävention erreichen wir heute junge Menschen?" Mit dieser Frage beschäftigten sich in den zurückliegenden zwei Jahren im Rahmen des Modellprojekts "Trouble in the City - Stark ohne Drogen" über 30 Netzwerkpartner und Beteiligte aus insgesamt 9 Kommunen.
Projekt läuft nun schon seit fast zwei Jahren
Das im Juni 2021 gestartete Projekt endete am vergangenen Montag mit einer offiziellen Abschlussveranstaltung in der Aula des Käthe-Kollwitz-Gymnasium Zwickau, Lassallestraße 1. Begleitet von einem interessanten Rahmenprogramm blickten die Veranstalter zurück und auch nach vorn, denn das Projekt wird fortgeführt. Passend zum Projekt präsentierten außerdem einige Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums ihre kreative Auseinandersetzung mit dem Thema Sucht in Form von Schattenbildern.
Nachschlagewerk mit über 20 Projekten
Fachleute aus dem Landkreis Zwickau haben zwei Jahre lang neue Ansätze in der Drogenprävention erprobt, bewährte neu modifiziert und diese dokumentiert. Entstanden ist ein Nachschlagewerk mit über 20 tollen, zeitgemäßen Projekten, die bereits mit rund 2000 Kindern und Jugendlichen erfolgreich umgesetzt werden konnten. Jede im Katalog aufgeführte Aktion informiert über eine konkrete Zielstellung und die methodische Umsetzung. Außerdem wurden die Feedbacks der Zielgruppe/n erfasst und zum Teil sozialpädagogisch evaluiert.
Interaktive Angebote waren erwünscht
Zahlreiche junge Leute wünschten sich keine theoretischen Präventionsprogramme, vielmehr interaktive Angebote, bei denen man mitmachen kann. Wichtig war ebenso, sich Wissen selbst aneignen zu können und beispielsweise Drogenerfahrungen von einem Betroffenen aus erster Hand zu hören. Mit unterschiedlichen Partnern gelang es im Jahr 2021 insgesamt 8 und im darauffolgenden Jahr 16 Aktionen umzusetzen. Akzente in der Drogenprävention wurden unter anderem bei Aktionen in Skaterparks, im Stadtpark, bei einem Ortsteilfest, rund um die Lutherkirche und bei einem Sportevent gesetzt. Im vergangenen Jahr war es nach Corona auch wieder in den Schulen möglich, mit mehreren Klassen an einem Tag zu arbeiten.
Jugendliche werden nicht aufgeklärt sondern zum Nachdenken gebracht
Ob in den Bildungseinrichtungen oder bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum - alle im Katalog aufgeführten Aktionen konnten bei den Beteiligten und Jugendlichen aufgrund ihres zeitgemäßen Charakters punkten. Die Angebote zielen nicht hauptsächlich darauf ab, über Drogen aufzuklären. Die Jugendlichen werden vielmehr einbezogen ins Nachdenken und was es braucht, eine starke Persönlichkeit und eigene Ziele zu entwickeln. Beispiele, wie u. a. der Bericht eines ehemaligen Drogennutzers oder auch das Thema Suchtverlauf, vermittelten verständlich, wie schnell sich eine Abwärtsspirale einstellen kann.
Aktion Schattentheater
Das junge Leute Schwierigkeiten erkennen können, die sich in ihrer Lebenswelt auftun, war und ist besonderes Anliegen des Projektes. Die Aktion Schattentheater, die von zwei Lehrerinnen mit Schülerinnen umgesetzt wurde, steht sinnbildlich dafür: Szenen auf Leinwand dargestellt, das Thema Sucht und Suchtverlauf in den Mittelpunkt gerückt, sich hineinfühlen in die Situation und kritische Stellen im Alltag und Leben erkennen. Auch individuelle Erfahrungen Jugendlicher zu sammeln war den Netzwerkpartnern wichtig, und auf diese einzugehen, verschiedene Ursachen für den Drogenkonsum herauszufinden, gezielte Hilfsangebote zu unterbreiten und Chancen für positive Veränderungen anzubieten.
"Trouble in the City - Stark ohne Drogen"
Der Aktionen-Katalog steht den Präventionsschaffenden im Landkreis Zwickau ab sofort als Arbeitsmittel zur Verfügung, möchte aber auch zu weiteren Aktionen in Sozialräumen anregen und die Arbeit in der Suchtprävention nachhaltig unterstützen. Das Modellprojekt "Trouble in the City - Stark ohne Drogen" ist eine gemeinsame Initiative der Rotary Clubs Zwickau-Glauchau-Lichtenstein, der Diakonie Westsachsen e.V., dem Landkreis und der Stadtverwaltung Zwickau. Federführend umgesetzt wurde das Projekt über die Streetworker der Diakonie Westsachsen e. V. gemeinsam mit zahlreichen Partnern. Die Stabsstelle Kommunale Prävention der Stadt Zwickau unterstützte bei der Koordinierung und stand als Ansprechpartner für die Planung von Aktionen zur Verfügung.
Hier gehts zum Katalog zum Modellprojekt "Trouble in the City - Stark ohne Drogen".
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