Zwickau. Dass ein Verein zweimal von "Sternquell hilft" Fördergeld erhält, ist ausgesprochen selten! Denn die Jury hat sich vor allem die Vielfalt auf die Fahnen geschrieben. Als sich jedoch die Rollstuhlbasketballer von RB Zwickau erneut beim Juryvorsitzenden Thomas Münzer meldeten, war "schnell klar, dass wir hier mithelfen möchten." Das Projekt "RB macht Schule" soll nämlich wachsen und noch mehr Kinder und Jugendliche erreichen!

"Im Rollstuhl sitzend Basketball spielen, das ist der Wahnsinn."

Daniel Gehse ist Spieler in der 2. Bundesliga bei RB Zwickau: "Wir sind die Einzigen, die in Sachsen an Schulen zeigen, was Rollstuhlbasketball bedeutet. Und wir möchten gerne auch über die Grenzen von Zwickau hinaus die Schüler erreichen können!" Weil in anderen sächsischen Vereinen die Menpower für derartige Projekte fehlt, übernehmen die Zwickauer nun die Federführung. Sobald die "Rollis" in Sportunterricht reinfahren, kippt die Stimmung. Sebastian Kisser ist Klassenlehrer in der Oberschule Niederwiesa: "Ich wollte dieses Projekt unbedingt an unsere Schule holen, weil ich zeigen möchte, dass wir zusammen ein Team bilden können!" Schülerin Hannah Gärber war begeistert und schwer beeindruckt: "Wie viel Kraftaufwand das ist, im Rollstuhl sitzend, Basketball zu spielen, das ist der Wahnsinn." Diese Erfahrung bedeutet für junge Leute, dass sie Menschen mit Behinderung anders wahrnehmen, wertschätzen und sogar von ihnen lernen.

Zum zweiten Mal Unterstützung von "Sternquell hilft"

"RB macht Schule" kostet natürlich Geld. Equipment und Schulungsmaterial kann der Verein alleine nicht bezahlen. "Wir haben die Finanzlücke von 1.500 Euro gestopft, weil wir in unserer Region die Inklusion fördern möchten und an das Projekt glauben", betont Thomas Münzer. "Sternquell hilft" hatte vor zwei Jahren den Zwickauern mit 1.200 Euro weitergeholfen. RB steht neben Rollstuhlbasketball auch für Rehabilitation und Bildung. "Wir denken das Thema Inklusion weiter, schließlich ist es noch ein weiter Weg, bis wir gleichberechtigt in der Mitte der Gesellschaft ankommen", betont RB-Cheftrainer Marco Förster. Angenommen werden und das Stigma der Behinderung ablegen: Diesen tiefgreifenden Entwicklungsprozess möchte "Sternquell hilft" begleiten und den einhergehenden gesellschaftlichen Auftrag unterstützen. "Wir glauben fest daran, dass gezielte Aufklärung hilft, Barrieren und Vorurteile abzubauen", erläutert Thomas Münzer.

Jedes Jahr mehr als 1.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene erreichen

In Grundschulen, Mittelschulen, Gymnasien und berufsbildenden Einrichtungen. thematisieren die Zwickauer die Liebe zum Sport mit und ohne Behinderung. "Mit diesem Projekt können wir jedes Jahr mehr als 1.000 Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Thema Inklusion erreichen", stellt Marco Förster in Aussicht. "Sternquell hilft" hat in fünf Jahren bereits über 150 Vereine im Vogtland, Westsachsen und Ostthüringen unterstützt. Wer Unterstützung benötigt, findet das Formular auf der Internetseite www.sternquell.de