Limbach-Oberfrohna. Was kann man tun, um die jüngere Generation für die Geschichte der Vertriebenen und die Bewahrung des alten Kulturguts zu begeistern? Diese Frage treibt Kurt Weihe seit Jahrzehnten um. Der heute 87-Jährige musste 1944 als Kind gemeinsam mit seiner Familie seine Heimat Ostpreußen verlassen und engagiert sich langem im Bereich der Vertriebenenarbeit Sachsens. Im Jahr 2017 bekam er dafür den Bundesverdienstorden. Nun werkelt der Rentner an einem neuen Projekt.
Integrationsstraße über Vertriebenengebiete im Zweiten Weltkrieg
Er und der Freundeskreis der deutschen Heimatvertriebenen Limbach-Oberfrohna planen eine Art Integrationsstraße über die Vertriebenengebiete im Zweiten Weltkrieg zu bauen. Diese Straße soll durch Puppen dargestellt werden, die Trachten tragen, wie sie früher und zum Teil auch heute noch in Vertreibungsgebieten getragen wurden und werden. Als Beispiele nennt Weihe hier die Trachten der Nidden, Masuren oder Samländer aus Ostpreußen oder die der Schlesier, Pommern sowie Sudetendeutschen.
Handgemachte Puppenkleider von engagierter Hobbyschneiderin
Die erste Puppe ist bereits komplett und trägt eine masurische Mädchentracht aus Ostpreußen. Hergestellt hat das Kleid eine befreundete Hobbyschneiderin aus dem Vogtland. Für die weiteren Trachten rechnet Kurt Weihe mit einer Produktionszeit von etwa zwei Jahren. "Wenn es jemanden aus der Region gibt, der sich an dem Projekt beteiligen will, kann er sich gern bei uns melden", sagt Heike Rauschenbach, die Tochter von Kurt Weihe und ebenfalls Mitglied im Freundeskreis der deutschen Heimatvertriebenen Limbach-Oberfrohna, dem mittlerweile 20 Mitglieder angehören.
erschienen am 08.09.2022