Limbach-Oberfrohna. Ministerpräsident Michael Kretschmer und der Oberbürgermeister von Limbach-Oberfrohna, Gerd Härtig, hatten am Mittwochabend im Rahmen der Veranstaltungsreihe "MK-Direkt: Michael Kretschmer #UnterwegsFürSachsen" zu einem offenen Bürgergespräch in die Stadthalle geladen. Kurz vor 19 Uhr reiste Kretschmer in einer dunklen Limousine an und bekam beim Ausstieg lauthals den Ausruf "Volksverräter" entgegengeschmettert. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Stadthalle hatte sich eine Gruppe der Freien Sachsen aufgestellt, die mit Bannern und Rufen auf sich aufmerksam machten.
Bürgerdialog verlief friedlich
Während des gut zweistündigen Bürgerdialogs selbst blieb es indes ruhig. Kretschmer beantwortet ein Dutzend Bürgerfragen, unter anderem zu den Themen Verkehr, Bildung, Ausländern und Energie. Bürger Peter Kühnert wollte vom Ministerpräsidenten wissen, warum er weiter mit der "Kriegstreiber-Partei, den Grünen, zusammenarbeite". Seiner Ansicht nach wäre der Wählerwille in Sachsen klar ein Zusammenschluss von CDU und AfD gewesen. Kretschmer antwortete daraufhin, dass es zur Demokratie gehöre und zum Respekt vor politischen Ebenen, die Entscheidungen der Grünen zu tolerieren. Die AfD hingegen habe einen Weg der Radikalisierung hinter sich. "Sie sind unfassbar böse und abschätzig, das ist beängstigend", so Michael Kretschmer.
Bau des Pulverwerkes
Ein weiteres Thema, das Bürger beschäftigte, war der geplante Bau eines Pulverwerkes in Sachsen durch den Rüstungskonzern Rheinmetall. Kretschmer bezeichnete das Unternehmen als tollen Arbeitgeber, mit fairen Löhnen und guten Arbeitsbedingungen. Zudem sei das Geschäft ein zukunftssicheres. Bürger hatten indes Sorgen bezüglich der Sicherheit und der Umweltschäden durch das Werk. Michael Kretschmer betonte daraufhin, dass ein solches Pulverwerk hohe Standards habe, was Umwelt und Sicherheit angeht. Und letztlich sei ein Pulverwerk auch nichts anderes als eine Fabrik, in der Feuerwerkskörper hergestellt werden, relativierte Kretschmer. Für ihn sei es unverzichtbar, dass Deutschland seine Munitionen für die Bundeswehr im eigenen Land produziert.
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