Zwickau. Im Rahmen des diesjährigen Sächsischen Museumspreises wurden die Kunstsammlungen Zwickau für ein Projekt zur Restaurierung von christlichen Bildwerken des Spätmittelalters mit dem Spezialpreis gewürdigt.
Arbeit gewürdigt, die oft im Verborgenem stattfindet
"Wir freuen uns wirklich sehr, dass mit dem Spezialpreis eine museale Arbeit gewürdigt wird, die oft im Verborgenem stattfindet, aber so wichtig für den Erhalt unseres kulturellen Erbes ist", sagt Museumsleiterin Petra Lewey. Seit 2008 lief in den Kunstsammlungen mit Unterstützung der Landesstelle für Museumswesen das beispielhafte Forschungs- und Restaurierungsprojekt zur Erhaltung der sakralen Bildwerke aus der westsächsischen Region. Für die Dauerausstellung "Im Himmel zu Hause", ein Teil der Zwickauer Kunstsammlungen, sind Objekte aus eigenem Bestand sowie Leihgaben aus den Kirchgemeinden der Stadt und des Landkreises Zwickau aufwändig restauriert worden. Eigens dafür kam ein neu entwickeltes Verfahren zur Extraktion holzsubstanzschädigender Mittel zur Anwendung.
Stücke zählen zu den bedeutendsten in Sachsen
Die Altarwerke, Kruzifixe, Marien- und Heiligenfiguren sowie Engeldarstellungen gehören nicht nur zu den Glanzstücken des Museums, sondern zählen zu den bedeutendsten dieser Art in ganz Sachsen. In der Sammlung des Museums befinden sich zahlreiche sakrale Holzskulpturen und Altäre aus vorreformatorischer Zeit, die Anfang des 20. Jahrhunderts gegen Schädlingsbefall mit einem harz-ölhaltigen Holzschutzmittel getränkt wurden. Leider stellte sich schon bald heraus, dass diese Behandlung, die nicht nur in Zwickau, sondern auch sachsenweit angewendet wurde, die Holzstruktur langfristig zersetzt. Jahrzehntelang wurde geforscht, wie man diese Substanz aus den Skulpturen herauslösen kann, ohne die farbigen Fassungen und Vergoldungen zu schädigen.
erschienen am 26.11.2023