Limbach-Oberfrohna. Am heutigen Donnerstag Abend gibt es um 17.30 Uhr eine Führung durch die neue Sonderausstellung "Szenen des Alltags" im Esche-Museum.
Kleine Bildchen aus dem Alltag
Vor etwa 90 Jahren entstanden die Zeichnungen und Scherenschnitte von Schülerinnen und Schülern der Volksschule in Auerbach/Erzgebirge. Sie entführen in die Welt von gestern: Handwerksberufe, Stadt- und Gebäudeansichten, Kinderspiele, Arbeitsalltag der Familie, Jahrmarktsbesuche, Eisenbahn, aber auch Darstellungen einer Unterwasserwelt und fein herausgearbeitete Pflanzenstudien sind zu entdecken. Die kleinen Bildchen lassen das Herz höherschlagen, so detailliert, witzig und genau beobachtet fangen sie den Alltag ein.
Neue Ansätze
Der Lehrer der kleinen Künstler war Hellmuth Vogel, der 1890 in Limbach geboren wurde und in der Christophstraße 22 als Sohn eines Lehrers aufwuchs. Die Familie war eng befreundet mit Familie Fritzsching. Während seiner Ausbildung zum Volksschullehrer kam Vogel in Berührung mit der Wandervogelbewegung und mit reformpädagogischen Ansätzen. Das prägte seine spätere Tätigkeit sehr, was man auch den Schülerarbeiten ablesen kann. Mit den ganz neuen Ansätzen im Unterricht hatte er maßgeblich Einfluss auf seine Schülerinnen und Schüler, die noch 50 Jahre später mit leuchtenden Augen von ihrem Lehrer, dem Unterricht und den gemeinsamen Unternehmungen berichteten.
Auswahl der kleinen Werke präsentiert
In den Chemnitzer Kunstsammlungen werden die Arbeiten von Schülerinnen und Schüler Hellmuth Vogels aufbewahrt. Das Esche-Museum präsentiert erstmals eine Auswahl dieser kleinen Werke, die in den 1930er Jahren entstanden sind. Ein Anliegen ist es, Hellmuth Vogel als gebürtigen Limbacher vorzustellen und seine engagierte Arbeit im Bereich der Reformpädagogik und des Wandervogels zu würdigen.
erschienen am 30.03.2023