Zwickau. Ein ungeborenes Kind zu verlieren, ist eine Erfahrung, die alle Betroffenen tief bewegt. Um Abschied nehmen zu können, findet am nächsten Mittwoch, dem 26. Oktober um 14 Uhr, eine Trauerfeier auf dem Hauptfriedhof der Stadt Zwickau statt.
Ein Ort zum Verabschieden
"Wir möchten über unser aufrichtiges Beileid hinaus den Eltern einen Ort für ihre Trauer und für ihren Abschied geben", so Gero Teichmann, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am HBK. Aus diesem Grund hat das Heinrich-Braun-Klinikum gemeinsam mit dem Zwickauer Friedhofsamt ein Areal auf dem Hauptfriedhof errichten lassen, auf dem an sehr früh endende Schwangerschaften erinnert wird.
Kindergrabanlage auf dem Zwickauer Hauptfriedhof
Die erste Beisetzung fand im November 2020 statt. Am 26. Oktober ist die nächste Trauerfeier geplant. "Bis 2020 gab es keinen eigenen Ort für diese kleinen Kinder, die es nicht auf die Welt geschafft haben. Denn es besteht bei Fehlgeburten, also eine vor der 24. Schwangerschaftswoche endende Schwangerschaft, bei der das Kind ein Geburtsgewicht unter 500 g und keine Lebenszeichen aufweist, keine Pflicht zur individuellen Bestattung. Die Kinder finden nun einen Platz in der Kindergrabanlage auf dem Zwickauer Hauptfriedhof", erklärt Teichmann. Die Begräbnisstätte und auch die Trauerfeier wurden von den betroffenen Eltern gut angenommen, weshalb die Bestattung weiterhin zweimal jährlich durchgeführt werden soll, voraussichtlich immer im Mai und im Oktober.
Gemeinsame Trauerfeier und Beisetzung
Für alle, die keine individuelle Bestattung hatten oder wünschten, ist die gemeinsame Trauerfeier und Beisetzung eine Möglichkeit, noch einmal persönlich Abschied zu nehmen. Die Angehörigen bekommen so auch einen Ort, den sie in ihrer Trauer besuchen können. Eltern, die im Klinikum behandelt werden, haben die Möglichkeit, sich individuell zur Trauerfeier einladen zu lassen. Doch auch Eltern, deren Verlust länger zurückliegt, sind willkommen. Die Trauerfeier wird von Krankenhausseelsorgerin Pfarrerin Renate Bormann gehalten, unterstützt von Mitarbeiterinnen des ökumenischen Hospizdienstes Elisa. Treffpunkt ist die Trauerhalle auf dem Zwickauer Hauptfriedhof.
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