Joker Akindele sticht: CFC mit Last-Minute-Sieg beim FSV

Zwickau. 

Zwickau. Alle guten Dinge sind vier - zumindest gilt das für den Chemnitzer FC und seine Gastspiele im 2016 eröffneten Stadion des FSV Zwickau. Vor 7.804 Zuschauern - darunter 1.500 CFC-Fans - in der "GGZ-Arena gewannen die Himmelblauen zum ersten Mal. Nach packenden und umkämpften 90 Minuten hieß es 2:1. Stagge traf nach zwei Minuten und Akindele in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit, den zwischenzeitlichen Ausgleich im Bezirksderby erzielte Zimmermann.

 

Neuer zwischen den CFC-Pfosten

Auch gegen den FSV Zwickau musste CFC-Coach Tiffert improvisieren. Zum einen standen dem 41-Jährigen mit Erlbeck und Eppendorfer zwei Innenverteidiger wegen Rotsperren nicht zur Verfügung. Zum anderen fiel Stammtorwart Wunsch wegen einer Schulterverletzung - und das voraussichtlich für zwei Wochen - aus. Aus diesem Grund stand Stanley Birke zwischen den CFC-Pfosten. Für den 18-Jährigen ist es der Premierenauftritt in der Regionalliga-Nordost gewesen.

Die himmelblaue Verletztenliste ist auch vor dem Ost-Klassiker lang, aktuell befinden sich mit Wunsch, Abayomi, Löwe, Reutter, Roscher und Smith sechs Akteure auf dieser. Immerhin: Mit Zickert und Berger kehrten zwei regionalliga-erfahrene Defensivspieler nach ihren Verletzungen wieder in der Startformation zurück. Beim Heimspiel vergangene Woche gegen den BFC Dynamo kamen sie bereits zu Kurzeinsätzen.

 

Stagge schockt Schwäne schnell

Die Himmelblauen erwischten einen perfekten Auftakt: In der zweiten Minute drückte Stagge - nach Vorlage von Damer, der diesmal auf im Mittelfeld spielen durfte - den Ball zur frühen Führung über die Linie. Für den Mittelfeldspieler war es das erste Saisontor. Wenige Zeigerumdrehungen später prüfte Felix Müller den FSV-Schlussmann Hiemann. Beste Akteur - und das nicht nur in der Anfangsphase, sondern die gesamte Partie über - war Damer, welcher nach einer Viertelstunde den zweiten himmelblauen Treffer auf dem Fuß hatte. Er schob jedoch aus elf Metern vorbei. Die Platzbesitzer forcierten Pressing, konnten sich kaum gefährliche Chancen erspielen. Die beste hatte Will via Kopfball nach Zimmermann-Flanke.

 

Rot-Weißer Will(e) macht Druck

Mitte der ersten Halbzeit wurden die rot-weißen Gastgeber und kamen zu besseren Gelegenheiten. Allen voran FSV-Stürmer Will beschäftige die himmelblaue Abwehrreihe mehrfach. In der 33. Minute hatte der FSV seine größte Chance. Nach einem Eckball flog Frick durch die Luft, köpfte aber knapp am langen Pfosten vorbei. Außerdem prüfte Voigt CFC-Schlussmann Birke mit einem satten Schuss aus 20 Metern. Einen weiteren Schuss gab Schlüsselburg, der im Sommer beim CFC als Testspieler aktiv war, ab. Zimmermann - mit fünf Toren bester Schwäne-Schütze - trat kurz vor dem Pausenpfiff erstmalig in Erscheinung. In der Nachspielzeit hatte Stagge für die CFC die Chance, um auf 2:0 zu erhöhen. Er lupfte am langen Pfosten vorbei.

 

Zwickaus Lebensversicherung Zimmermann zündet

Zur Pause gab es bei den Himmelblauen einen Wechsel. Für den offensiven Mensah kam der defensive Lihsek, welcher sich prompt die gelbe Karte nach Foulspiel abholte. Die Spielanteile gehörten nach dem Seitenwechsel weiterhin den Zwickauern - und diese egalisierten in der 58. Minute verdientermaßen den Rückstand. Die präzise Ziemer-Flanke köpfte Zimmermann wuchtig ein. Der Goalgetter hatte zuvor bereits den Ausgleich auf dem Fuß gehabt. Ein bis dato unauffälliger Bozic hatte in der 73. Minute die Führung auf dem Fuß, sein Schuss war aber zu zentral. Im Gegenzug vergab der eingewechselte Herrmann wiederum die FSV-Führung.

 

Heiße Schlussviertelstunde mit CFC-Lucky-Punch

Mit Akindele und Wolter für Walther und Berger brauchte CFC-Coach Tiffert zwei frische Kicker. Die Schlussviertelstunde wurde heiß und die Gäste hatten mit Koch eine gute Gelegenheit in der 85. Minute. Nach einem Eckball kam der Verteidiger von der Strafraumgrenze zum Abschluss, dieser stellte Hiemann allerdings vor keine Probleme. Die Schwäne blieben das aktivere Team, aber ihnen sollte letztlich der Lucky-Punch nicht glücken. Denn dieser gelang dem Chemnitzer FC in der Nachspielzeit - und verantwortlich dafür waren die eingewechselten Youngsters: Wolter passte zu Akindele - und dieser schob kaltschnäuzig zum umjubelten 2:1-Siegtreffer ein.

Während der CFC durch den dritten Saisonsieg auf den 13. Platz klettert, rutscht der FSV Zwickau auf den 15. Rang ab.

 

Sachsenpokal in Schiebock

Weil am kommenden Wochenende die dritte Runde im "Wernesgrüner Sachsenpokal" gespielt wird, ruht in der Regionalliga-Nordost der Ball. Für Rekordpokalsieger Chemnitzer FC geht es am Samstag, dem 14. Oktober, zum Bischofswerdaer FV 08. Anstoß in der Volksbank-Arena ist 14 Uhr. Zuletzt standen sich beide Teams im Viertelfinale in der Saison 2021/2022 gegenüber. Damals drehten Freiberger, Brügmann und Pelivan den 0:1-Rückstand vor 712 Zuschauern. Auf der CFC-Bank saß damals übrigens bereits Tiffert. Das anschließende Achtelfinale wird am Montag, dem 16. Oktober, um 15 Uhr im Seminarraum des Sport- & Tagungshotels "Egidius Braun" in Leipzig ausgelost.