Horch-Museum Zwickau würdigt Namensgeber

MOTORSPORT Wissenswertes speziell über den Begründer des Automobilbaus in Sachsen

Zwickau. 

Zwickau. Seit heute ist das August Horch Museum Zwickau um eine weitere Attraktion reicher. Zwei Tage vor dem 120. Jahrestag des Handelsregistereintrags des Automobilbauunternehmens "August Horch & Cie. Motorenwerke AG" ins Zwickauer Handelsregister wurde ein neuer Ausstellungsraum eröffnet, welcher sich speziell dem bisher etwas zu kurz gekommenen Leben und Wirken des Begründers des Automobilbaus in Zwickau widmet.

Kleiner Raum - große Anziehungskraft

Die Planungen dafür liefen schon länger, doch nach nur dreiwöchiger Intensivarbeit wurde nun im August Horch Museum das bisherige "Persönlichkeitenkabinett" im Kontorbereich der Ausstellung gleich neben dem nachgebildeten Büro von August Horch ein begehbarer Raum gestaltet und gewidmet, der dem Firmengründer gerecht wird.

"Wir eröffnen nur einen Raum, aber mit diesem wollen wir als Museum, welches seinen Namen trägt, dem Begründer des Automobilbaus in Südwestsachsen deutlich mehr Platz einräumen als dies bisher getan wurde", sagte der Museumschef Thomas Stebich bei der Einweihung. Und weiter: "Über August Horch selbst weiß man relativ wenig, doch diese Lücke konnten wir nun mit allen wichtigen Infos in komprimierter Form schließen."

Mit der vergangenen Sonderausstellung anlässlich des 150. Geburtstags August Horch im Jahr 2018 wurde bereits eine solide inhaltliche Grundlage geschaffen, die jetzt zur Ausgestaltung des Raumes zu seiner Person beiträgt

Besagter Raum vereint einige hochinteressante und informative Schrifttafeln zur Herkunft und zum Werdegang, zu markanten biografischen Meilensteinen und zu Wendepunkten in August Horchs Leben sowie einige besondere Exponate.

So wird zum Beispiel seine vierjährige Walz aufgearbeitet, welche er mit 15-einhalb Jahren antrat und die ihn von seinem Geburtsort Winningen an der Mosel bis ins Dreiländereck Serbien-Rumänien-Bulgarien und zurück brachte. Aber natürlich nicht direkt, denn eine bedeutsamen Station seiner Walz-Zeit war Mittweida. An der hiesigen Technischen Hochschule schrieb er seine Diplomarbeit. Seinen ersten wichtige Arbeitsstelle trat er 1899 bei Carl Benz in Mannheim an. Später kam er über Köln-Ehrenfeld nach Zwickau, wo er den Automobilbau praktisch zum Leben erweckte.

Als August Horch erstmals mit einem Automobil in Berührung kam, war dieses nur wenig mehr als eine Kutsche mit Verbrennungsmotor. August Horch erfand das Auto zwar nicht, er war aber einer der Pionier-Ingenieure, die es bei entscheidenden Entwicklungsschritten der Anfangszeit begleiteten.

Seltene Exponate

Der Aufbau des neuen Museumsraumes ist chronologisch geordnet und folgt den biografischen Meilensteinen von der Geburt 1868 in Winningen bis zu seinem Tod 1951 in Münchberg.

Exponate der Ausstellung sind zum Beispiel ein typischer Knotenstock, auch Stenz genannt, mit dem man früher und auch noch heute auf die Walz geht, ein Typenschild vom Audi 10/28 PS, dem Typ B, welcher von 1912 bis 1917 hier in

Zwickau unter Leitung von August Horch entwickelt und gebaut wurde, seine Autobiografie "Ich baute Autos" sowie jene VDI-Medaille, die ihm 1938 vom Verein Deutscher Ingenieure verliehen wurde. Zudem läuft ein Film in Dauerschleife und an zwei weiteren Monitoren kann man sich einzelne Stationen seines Lebens ausführlich zu Gemüte ziehen. Infos zu Öffnungszeiten und Eintrittspreisen finden Sie unter www.horch-museum.de.



  Newsletter abonnieren

Euer News-Tipp an die Redaktion