Zwickau. Mit einem 3D-Tastmodell der Priesterhäuser Zwickau geht das Museum einen weiteren Schritt in Richtung Barrierefreiheit. Das 1,20 Meter breite Modell bereichert ab sofort die Dauerausstellung und bringt so auch Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen die Stadt- und Kulturgeschichte näher.
Sachsens ältestes Wohnbauensemble haptisch erleben
Die haptische Erkundung von ausgewählten Teilen der Dauerausstellung in den Priesterhäusern ist ausdrücklich erwünscht. Mit insgesamt 20 Stationen bietet das Museum bereits einen Rundgang für blinde und sehbehinderte Gäste. Diese bestehen jeweils aus einem Tastobjekt mit einer Beschriftung in Braille- und Pyramidenschrift und einer detailreichen Beschreibung mittels Audioguide. "Unsere Ausstellung soll für alle Besucher erschließbar sein. Das neue Tastmodell soll vor allem blinden und sehbehinderten Museumsgästen die Möglichkeit bieten, die historischen Bauten, die das älteste erhaltene Wohnbauensemble Sachsens bilden, intensiver zu erleben", so Museumsleiterin Alexandra Hortenbach. Damit will das Stadtmuseum auch neue Zielgruppen erreichen.
Drittes Kooperationsprojekt mit der Stadt
Das detailreiche Modell aus Kunststoff wurde von der Westsächsischen Hochschule Zwickau (WHZ) im 3D-Druckverfahren erstellt. Es ist das dritte Modell, das als Kooperationsprojekt der Behindertenbeauftragten der Stadt Zwickau und der Fakultät Kraftfahrzeugtechnik der WHZ entstand. Im Jahr 2018 gab es das erste Modell: das Gewandhaus. Als zweites Modell, das aus dieser Zusammenarbeit hervorging, folgte schon im Dezember 2019 das Kornhaus - das Domizil der Stadtbibliothek Zwickau.
Modell entstand am 3D-Drucker
Die Modelle wurden über den 3D-Drucker der WHZ hergestellt und immer aus verschiedenen Teilen, wie es die Druckgröße zuließ, zusammengesetzt. Vorab machten Mitarbeiter der Hochschule Fotos. Diese wurden anhand der Baupläne über entsprechende Computerprogramme dem 3D-Drucker zur "Verfügung" gestellt. "Wir freuen uns sehr, dass bisher drei Modelle erfolgreich erstellt werden konnten, und hoffen, dass noch weitere folgen können", sagt Irina Teichert, Behindertenbeauftragte der Stadt Zwickau.
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